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Kritik an VerwaltungOrtsvorsteher in Elsdorf lehnen Windräder ab

Lesezeit 3 Minuten
Windräder Elsdorf

Bedenken gegen Windräder haben Peter Masberg, Michael Hering, Gerhard Jakoby, Jürgen Schiffer und Sophia Schiffer (v.l.). 

Elsdorf – Die Ortsvorsteher von Ober-, Niederembt, Esch und Tollhausen lehnen weitere Windräder im Norden Elsdorfs ab. Im Gespräch sind acht weitere Energieanlagen an der Nordgrenze der Stadt und am Fuß der Sophienhöhe. Bei einem Treffen vor Ort übten sie Kritik an der Verwaltung, die die Bürgereinwände noch nicht zur Diskussion an den Rat gegeben habe.

Schon im September endete die Offenlegung eines Gutachtens, das die potenziellen Flächen für Windstromerzeugung ausweist. „Bislang sind Einwände, die auch die Ortsvorsteher erhoben haben, nicht in die Politik vorgedrungen“, klagt die Niederembter Ortsvorsteherin Sophie Schiffer (CDU). „Wie kann man auf die Idee kommen, hier sei noch Platz für weitere Räder?“, fragt sie mit Blick auf Dutzende Windanlagen sowohl auf Elsdorfer als auch auf Titzer und Niederzierer Gebiet, die sich dort bereits drehen. „Es gibt keine Notwendigkeit, neue Wind-Vorranggebiete auszuweisen, die bestehenden Flächen sind voll, und das reicht“ sagt ihr Oberembter Kollege Michael Hering (CDU).

Viel Kritik

Auf „unerträgliche Mehrfachbelastungen“ weist Peter Masberg (Tollhausen, SPD) hin. Neben Tagebau und zusätzlichen Windrädern seien in Sichtweite von Esch und Tollhausen Kiesgruben in Planung. Nicht begeistert ist auch der Escher Ortschef Harald Könen (SPD). Den Vorschlag der Bundes-SPD, Bürgern Entschädigungen für Räder in ihrer Nachbarschaft zu zahlen, sieht er kritisch. „Dann muss man die Leute fragen, ob die das auch wollen“.

Bei CDU, SPD und der Wählergemeinschaft Stimme für Elsdorf sind nach Angaben der Politiker Vertreter des Aachener Unternehmens Energiekontor vorstellig geworden. Diese berichteten demnach von ihrem Angebot an die Verwaltung, neue Anlagen mit einer 49-prozentigen Beteiligung der Stadt an Kosten und Erträgen zu errichten.

Finanzierung

Lehne die Stadt das ab, würde das Unternehmen den Bau auf Parzellen einklagen und dann ohne städtische Beteiligung vollziehen, für die es bereits Pacht-Vorverträge mit den Besitzern geben soll.

„Das klingt wie Erpressung“, sagt Jürgen Schiffer, Fraktionschef der Wählergemeinschaft Stimme für Elsdorf. Er lehnt auch die 6,5 Millionen Euro ab, die die Verwaltung vorsorglich in den noch nicht beschlossenen Etat für dieses Jahr eingestellt hat. „Das ist Politik am Bürger vorbei“, kritisiert er.

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„Wir sind noch in der Findungsphase. Aber die Soll-Kann-Muss-Vorschriften in den Richtlinien von Bund und Land sind ungenügend“, sagt CDU-Chef Gerhard Jakoby. Dort sei mal von 1000, 1200 und 1500 Metern Abstand zur nächsten Wohnbebauung die Rede. Das mache eine Klage von Energiekontor „unberechenbar“.

Daher sei die Bereitstellung von Haushaltsgeld vorausschauend. Bei 1200 Metern böte Elsdorf laut Fachgutachten Raum für vier weitere Windräder, 1500 Meter machten den weiteren Ausbau in Elsdorf unmöglich. Grünen-Chef Michael Broich teilte auf Anfrage mit, dass seine Fraktion weitere Windräder befürworte. „Das erfordert der Klimawandel nun mal.“ Die FDP will sich laut Ratsherr Uwe Müller mit dem Thema in den nächsten Wochen befassen.