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Nachmieter steht schon fest„Café Dampflok“ in Elsdorf schließt endgültig

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Das „Café Dampflok“ ist Geschichte.

Elsdorf – Eine wechselvolle Geschichte hat der Ostbahnhof hinter sich. Jetzt steht die nächste Veränderung an. Peter Immerath, dessen Vater und Bruder seit 23 Jahren dort eine Bäckerei und ein Café betrieben, verkauft das Gebäude, in das künftig ein Büro für Energieberatung einziehen wird.

Seit 1897 liefen die Schmalspur-Personenzüge aus Horrem/Zieverich in den Ostbahnhof ein. Nachdem die Strecke 1961 stillgelegt wurde, passierten noch die Güterzüge der Zuckerfabrik das Bahnhofsgebäude, in dem die Stadt Notunterkünfte eingerichtet hatte. 1998 kaufte Bäckermeister Willi Immerath senior, der dem Verfall des Denkmals seiner Heimatstadt nicht länger zusehen mochte, das Gebäude. Nach mehr als einem Jahr denkmalgerechter Restaurierung durch Immerath und seine Söhne Peter und Willi junior kehrten im Bahnhofsgebäude Cafébesucher statt Reisende ein.

Erika und Willi Immerath senior sind erleichtert und traurig zugleich.

Stilecht gab es ein Zugabteil als Kaffeetafel und eine Schaffnerpuppe. Vor dem Haus hatte Familie Immerath Signale und auf einem Gleisstück die Original-Dampflok, die früher die Zuckerzüge zog, aufstellen lassen. Sie gab dem Gastronomiebetrieb den Namen „Café Dampflok“. Bekannt war das Café auch für die detailfreudigen jahreszeitlichen Dekorationen, mit denen Erika Immerath, wie ihr Mann inzwischen weit über 70 Jahre alt, für ansprechendes Ambiente sorgte.

Seit November 2020 ist das Café geschlossen, zunächst wegen Corona, schließlich wegen Personalmangels. Lediglich die Brot- und Kuchentheke war seitdem sonntags geöffnet. Am kommenden Sonntag wird auch das Geschichte sein. Peter Immerath stellte die Weichen im Sinne der Familie neu. „Der Ostbahnhof wird eine Art Energiebahnhof werden. Sozusagen von der Dampfmaschine zur Photovoltaik, von der Energie der Kohle hin zu regenerativen Energien.“

Café Dampflok schließt: Nachmieter wird ein Beratungsbüro

Es werde dort ein Beratungsbüro der Elsdorfer Firma Dinslaken eingerichtet, das den Bürgern helfe, „enorm Energien, Geld und CO2 zu sparen“, erläutert Peter Immerath. Er habe nicht dem besten Angebot den Zuschlag gegeben, sondern „bewusst“ eine seriöse Nutzung favorisiert. „Das war allein meine Entscheidung“, betont er. Die Bäckerei an der Mittelstraße, die Bruder Willi betreibt, sei „völlig unabhängig“ vom Café, für dessen Verkauf er „allein die Verantwortung“ übernehme.

„Mein Vater hätte das Haus gerne weiterhin als Café gesehen, aber das war nicht möglich“, sagt Peter Immerath. Der Betrieb sei in Elsdorf von der Kostenstruktur her nicht mehr möglich gewesen, die Steuern seien trotz fast vollständigem Einnahmenausfall durch die Corona-Regeln von der Stadt Elsdorf rückwirkend erhöht worden. „Personal ist ebenfalls wie bei Kollegen ein Riesenthema.“

Willi Immerath: „Es fühlt sich schon beschissen an“

Die Gefahr einer Insolvenz habe zu keiner Zeit bestanden, beugt Peter Immerath möglichen Gerüchten vor. Das Café und der Bäckereibetrieb seien „lange getrennt“. Das Alter der Eltern, die Fokussierung des Bruders auf den Bäckereibetrieb mit zwei Filialen und die wirtschaftliche Entwicklung in Elsdorf „bedurften nun einer Entscheidung“. „Es fühlt sich schon beschissen an. Aber der Mittelstand wird von der Politik nicht geschätzt“, klagt Willi Immerath senior. „Die Gastro liegt platt und wir kriegen kein Personal. Aber es war ein erfüllende Zeit.“ „Es fällt uns schwer, aber es erleichtert auch. Es war eine schöne Arbeit, aber alles hat seine Zeit“, pflichtet Erika Immerath ihrem Mann bei.

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In den nächsten Tagen soll der Verkauf beim Notar unterschrieben werden. In dem Vertrag wird auch geregelt sein, dass die Dampflok, die erst vor einigen Jahren gründlich restauriert wurde, stehen bleibt. „Alles andere hätten mir die Elsdorfer sicher übel genommen“, vermutet Peter Immerath.