Carisma BedburgEin Laden, von dem alle profitieren

sichten die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen die abgegebenen Kleiderspenden. (Foto: Richter)
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Bedburg – Hemden für zwei Euro, im Schlussverkauf sogar für nur die Hälfte, Hosen auf ähnlichem Preisniveau, Spielzeug und Kleidung für Kinder oder auch Gläser und Geschirr: Im Carisma-Sozialladen wartet eine breite Auswahl auf die Kundschaft. Seitdem der Laden im November 2012 als Initiative des Stadt-Caritas-Rates Bedburg gestartet ist, hat er sich zu einem echten Erfolgsmodell entwickelt. Wegen der positiven Entwicklung hat sich das Team nun neu aufgestellt: Seit dem 21. Februar ist Carisma Bedburg als gemeinnütziger Verein anerkannt, sowohl von staatlicher als auch von kirchlicher Seite, und nun Träger des Ladens. Vorsitzender und Geschäftsführer ist Achim Niepel, als 2. Vorsitzende fungiert Margret Strauch und Kassiererin ist Dagmar Haan. Weitere Vorstandsmitglieder sind Gerhard Dane, Arnold Biciste, Karin Eggert und Irene Klink. Beim Carisma-Laden profitieren alle Seiten: Bekleidung und Hausrat sind dort für jeden Geldbeutel zu haben. Die angebotenen Sachen kommen aus Spenden, die erwirtschafteten Gewinne werden für gute Zwecke gespendet. Mittlerweile hat es sich herumgesprochen, dass man sich bei Carisma auch für wenig Geld schick machen kann, an den Öffnungstagen – montags und donnerstags von 15 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr – kommen oft mehr als 100 Kunden in die Otto-Hahn-Straße. Jeder ist willkommen, an den langen Kleiderständern und in den gut sortierten Regalen zu stöbern.
Rund 40 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Helfer sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Im Keller unter dem Verkaufsraum wird sortiert, was an Kleider- und Sachspenden abgegeben wurde. 100 bis 150 Gebinde seien das pro Woche, erklärt Achim Niepel. In den Verkauf geht nur, was noch gut aussieht und getragen werden kann. „Wir freuen uns über gut erhaltene, saubere, gewaschene Kleiderspenden“, erklärt Margret Strauch. Nicht für den Verkauf in Frage komme getragene Unterwäsche oder andere hygienisch bedenkliche Ware. Die Spender sollten bei der Abgabe überlegen, ob sie die Sachen selbst noch tragen würden, regt Strauch zum Nachdenken an.
Was für den Weiterverkauf nicht geeignet ist – manchmal bis zu 70 Prozent der Kleidung –, geht zur Kleiderverwertung an die Malteser. Tierheime bekämen teilweise alte Decken und ähnliches, berichtet Niepel. Aus Platzgründen nicht als Spenden angenommen werden können Möbel und Schränke. Dafür seien aber im Laden Aushänge möglich.
Was über die Unterhaltungskosten für die Ladenräume hinaus an Überschüssen erwirtschaftet wird, kommt Kindern und Jugendlichen zugute. 2013 kamen 14 220 Euro zusammen. Profitiert haben davon die Jugendeinrichtungen Capo und Point und die Pfadfinder, aber auch Schulen, denen Zuschüsse für Musikförderung, Schwimmmittel oder Übermittagsbetreuung gewährt wurden. Als Sonderfall kam eine Spende für die Hochwasseropfer hinzu. Auch zukünftig soll Jugendlichen die Teilnahme an Ferienfreizeiten oder ein warmes Mittagessen ermöglicht werden, in Einzelfällen wird auch ganzen Familien unter die Arme gegriffen.