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Tierischer Besuch im Brühler SeniorenheimHundewelpen verscheuchen düstere Gedanken

Lesezeit 3 Minuten
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Petra Rattay besucht mit ihrer Hündin Adele regelmäßig Seniorenheime in Brühl und Hürth. 

Brühl – Doris braucht nur einen Blick, um Herzen zu erobern. Die kleine Hundedame gehört zu den fünf acht Wochen alten Welpen, die an diesem Tage im Brühler Seniorenheim Johannesstift im Kreise von rund 30 Bewohnern herumtollen und gewissermaßen nebenbei Glückseligkeit verbreiten. Ihre Mutter, eine achtjährige Entlebucher Sennenhündin namens Adele, hat die Kleinen dabei stets im Blick.

„Das ist wirklich etwas ganz Besonderes. Wir haben Adele als trächtige Mutter gesehen und uns schon sehr auf die Welpen gefreut“, sagt die 92-jährige Bewohnerin Helene Kremer und knuddelt Doris mit glänzenden Augen. Das sind die Momente, um die es geht. „Wir sorgen für Abwechslung und verscheuchen bei den Bewohnern die düsteren Gedanken“, sagt Petra Rattay.

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Die Welpen kommen bei den Bewohnern des Johannesstifts sehr gut an.

Die Vorsitzende des Vereins Brühler Strolche kommt alle zwei Wochen mit fünf oder sechs weiteren Mitstreitern sowie deren Vierbeinern als Hundebesuchsdienst in das Seniorenheim im Brühler Westen und weiß daher um die Wirkung, die die Tiere bei den älteren Menschen entfalten.

Bewohner wollten die Welpen unbedingt sehen

Heute ist jedoch ein besonderer Tag. Sie hat nur Adele und deren Nachwuchs dabei. „Damit löse ich ein Versprechen ein. Die Bewohner wollten unbedingt einmal die Welpen sehen“, sagt sie. Dinah, Debby, Doris, Rudi und Luca machen offensichtlich gerne mit. Jedenfalls so lange es Kraft und Aufmerksamkeit erlauben. Dann ziehen sie sich ins mit bunten Bällen gefüllte Körbchen zurück. „Wir achten immer darauf, die Signale der Hunde zu beachten und sie nicht zu überfordern“, sagt Rattay.

Das gilt selbstverständlich besonders für die Welpen, aber auch für die ausgewachsenen Tiere, die gewöhnlich bei den Besuchen im Johannesstift und weiteren Alten- und Pflegeheimen in Brühl und Hürth dabei sind. „Wenn die Hunde erschöpft sind, schenken eben wir Begleiter den Bewohnern unsere Zeit“, erklärt die Berzdorferin. Ihr gehe es bei ihrem ehrenamtlichen Engagement ohnehin darum, die eigene Freizeit sinnvoll zu gestalten.

Das sieht auch Mitstreiter Bernd Sonntag so: „Für mich war diese Tätigkeit der Plan für die Rentenzeit. Ich wollte eine sinnvolle, schöne Aufgabe.“ Sein Plan geht auf. „Wenn ich die Blicke der Heimbewohner sehe, wenn diese zum ersten Mal die Hunde streicheln, gibt mir das alles“, sagt er. Man vertreibe Trübsal und Stille mit Freude und Kurzweil.

45 Minuten dauern die regelmäßigen Stippvisiten. Längere Besuche, sagt Rattay, seien zu anstrengend für die Hunde. Man baue dabei Beziehungen auf. Vor allem aber verbreite man mit der Hunde-gestützten Therapie positive Energie. „Durch die Umgang mit den Tieren öffnen sich die Menschen“, sagt sie.

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Die jungen Hunde sorgen bei den Bewohnern des Johannesstifts für strahlende Gesichter. 

Lea Bröhl, die sich im Johannesstift um soziale Betreuung kümmert, bestätigt diese Einschätzung. Die Resonanz auf entsprechende Angebote sei stets groß. Es gehe munter zu und sei immer ein Erlebnis.

Seit 13 Jahren gibt es den Hundebesuchsdienst nun schon. 14 Teams bestehend aus Halter und Hund sind abwechselnd im Einsatz für die gute Sache.

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Rattays vierbeinige Begleiterin ist dabei seit einigen Jahren Adele. Und bald wird Doris ihr nacheifern. Während für alle anderen Welpen des Wurfs bereits künftige Besitzer feststehen, wird die kleine Hündin bei ihr bleiben. Dass sie das Zeug dazu hat, Herzen zu erobern, steht am Ende des Nachmittags fest.