AboAbonnieren

Rot-Grüner Plan3300 Menschen haben gegen Sperrung des Belvedere in Brühl unterschrieben

Lesezeit 2 Minuten
Das Foto zeigt den Parkplatz Belvedere in der Brühler Innenstadt.

Die geplante Sperrung des Belvedere-Parkplatzes ist umstritten.

Brühls Geschäftsleute lassen nichts unversucht, um die Sperrung des zentralen Parkplatzes in der Innenstadt zu verhindern. Sie fürchten Einbußen für Handel und Gastronomie.

Die Brühler Einzelhändler lehnen sich noch einmal gegen die von der Stadt beabsichtigte alternative Nutzung des Belvedere-Platzes im Spätsommer auf. Dort vom 21. August bis zum 23. September kein öffentliches Parken zu erlauben, hält der Interessenverband Wepag um seinen Vorsitzenden Frank Pohl und dessen Stellvertreter Hans Peter Zimmerman für unverantwortlich.

Sie befürchten Umsatzeinbußen für die Geschäfte und große Schwierigkeiten für die Bürger, ihren Einkauf und den Besuch von Arztpraxen und weiteren Dienstleistern zu erledigen. „Wir fordern, dass diese Aktion abgesagt wird“, sagt Pohl, der eine große Mehrheit der Händler und übrigen Dienstleister an seiner Seite sieht.

Händler haben Ordner mit Unterschriften überreicht

Um dieser Einschätzung Gewicht zu verleihen, hat die Wepag eine Unterschriften-Aktion gestartet. Online und in Geschäften konnten Kunden sich der Forderung der Interessenvereinigung anschließen. Mehr als 3300 Menschen haben dies laut Pohl getan. Davon 70 Prozent aus Brühl, die übrigen aus dem Umland.

Der Ordner mit den gesammelten Unterschriften wurde nun vor der jüngsten Ratssitzung an Bürgermeister Dieter Freytag überreicht – mit der „dringenden Bitte an die Mehrheitsfraktionen im Stadtrat, von der geplanten temporären Sperrung Abstand zu nehmen“, wie es hieß.

Der Vorsitzende der Wepag, Frank Pohl und sein Stellvertreter Hans Peter Zimmermann überreichten Unterschriften an Bürgermeister Dieter Freytag.

Der Vorsitzende der Wepag, Frank Pohl (r.), und sein Stellvertreter Hans Peter Zimmermann (l.) überreichten Unterschriften an Bürgermeister Dieter Freytag (SPD).

„Wir betonen nochmals, dass bei der Schaffung von entsprechenden zentrumsnahen Ersatzparkplätzen, etwa auf dem kürzlich von der Stadt erworbenen Wicke-Gelände, der Belvedere-Parkplatz durchaus einer anderen Nutzung zugeführt werden kann. Das würde eine echte Aufwertung der Kölnstraße zwischen Burgstraße und Comesstraße bedeuten“, heißt es seitens der Wepag.

Die Mobilitätswoche soll auch andere Besucher in die Stadt bringen

Die Hoffnungen auf eine Absage der Aktion sind indes begrenzt. Nach einem vom rot-grünen Bündnis getragenen Votum plant die Stadt anlässlich der Europäischen Mobilitätswoche nicht nur das besagte, von einer Hochschule begleitete Verkehrsexperiment, sondern auch vielfältige Veranstaltungen auf dem Belvedere. Die Planungen sind bereits weit vorangeschritten. Die Aktion soll zum Nachdenken über eine künftige Nutzung des zentral gelegenen Belvedere anregen, aber auch Besucher in die Innenstadt bringen.

Pohl bezweifelt, dass Letzteres gelingt und die Umsatzeinbußen der Händler kompensieren kann. „Die zweitbeste Lösung wäre es, im Austausch mit den Händlern die Details zu verändern“, sagt er. Angedacht ist etwa die Einrichtung eines Shuttlebusses für Innenstadtbesucher, die die City von Norden aus erreichen wollen.