Linie 18Warntöne an Bahnübergang in Brühl stören Anwohner
- Annette Eichhorn wohnt direkt am Bahnübergang an der Liblarer Straße in Brühl.
- Sie erlebt die erhöhte Taktung der Linie 18 anders, als viele: Denn die muss jedes Mal den Warnton hören, wenn die Schrankenanlage sich schließt.
- Zwar seien die Töne nachts etwas leiser, dennoch falle es ihr schwer, noch in Ruhe zu schlafen.
Brühl – Für Pendler, Schüler und viele andere Brühler, die regelmäßig mit der Bahn Richtung Köln fahren, war die Einführung des Zehn-Minuten-Takts der Stadtbahnlinie 18 eine gute Nachricht. Nach Gleisausbau und langwieriger Erneuerung der Stellwerkselektronik steuern die Bahnen seit Ostern wochentags zwischen 6 und 20 Uhr in der verkürzten Frequenz die Haltestellen Brühl-Süd, Badorf und Schwadorf an.
Annette Eichhorn hat hingegen die Schattenseiten des Streckenausbaus kennengelernt. Sie wohnt unmittelbar am Bahnübergang an der Liblarer Straße, hat die Bauarbeiten hautnah miterlebt und hört nun alle paar Minuten die Züge und die Warntöne, die auf das Schließen der Schranken hinweisen. „An die vorbeifahrenden Bahnen habe ich mich gewöhnt, an die Signaltöne aber nicht. Wer das Gebimmel nur ab und zu hört, kann das vielleicht nicht nachvollziehen, aber mich und vermutlich auch andere Anwohner nervt es enorm“, sagt sie.
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Vor der Taktverdichtung seien die Töne nicht nur seltener zu hören, sondern auch leiser gewesen. Außerdem seien bei offenem Fenster oder in ihrem Garten auch die Warntöne des Übergangs an der benachbarten Pingsdorfer Straße nicht zu überhören, sagt sie. Dort habe es früher überhaupt keine akustischen Signale gegeben. Zwar seien die Töne nachts etwas leiser, dennoch falle es ihr schwer, noch in Ruhe zu schlafen.
Spielraum ausgeschöpft
Die für die Schieneninfrastruktur zuständige Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) bestätigte, dass der Bahnübergang an der Pingsdorfer Straße erst im Zuge der Umbauten mit dieser akustischen Sicherheitstechnik ausgerüstet wurde. „An der Liblarer Straße gab es die Warntöne allerdings immer und sie waren nie leiser“, erklärt HGK-Pressesprecher Christian Lorenz. Die akustischen Signale zum Schutz sehbehinderter Menschen seien vorgeschrieben. „Daran ist nicht zu rütteln“, sagt Lorenz. Zwar gebe es bei der Lautstärke einen gewissen Spielraum, diesen habe man aber bereits im Sinne der Anwohner ausgeschöpft. Mit anderen Worten: Leiser geht es aus Sicht der HGK nicht.