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Corona-Krise beim PaketlieferdienstBoom wie sonst nur Weihnachten

Lesezeit 2 Minuten

Die DHL-Station im Brühler Osten. Rund 80 Fahrer sind im Einsatz.

  1. Bis zu 14.000 Pakete kommen Tag für Tag vom Kölner Paketzentrum Eifeltor nach Brühl.
  2. Die Corona-Krise sorgt bei den Pakediensten im Land für einen echten Boom.
  3. Ein Blick nach Brühl...

Brühl-Ost – Über mangelnde Arbeit können sich Rainer Metzen und seine rund 90 Kollegen am DHL-Standort im Brühler-Osten nicht beklagen. „Seit einigen Wochen geht es jeden Tag zu wie sonst nur zwei Tage vor Heiligabend“, sagt der 50-Jährige. Metzen leitet die Zustellbasis des Paketdienstes an der Sürther Straße, und er muss die Auswirkungen des Booms im Versandhandel stemmen, die die Corona-Pandemie ausgelöst hat.

Selbst jetzt, wo die Geschäfte wieder geöffnet sind, geht es noch so geschäftig wie sonst nur in der Vorweihnachtszeit zu. Bis zu 14.000 Pakete kommen Tag für Tag vom Kölner Paketzentrum Eifeltor nach Brühl. Dort werden sie nahezu vollautomatisch sortiert, in die Wagen geladen und zu den Kunden in Brühl, Wesseling, Köln-Rodenkirchen und Erftstadt gebracht. An den bislang üblichen Frühjahrstagen waren es meist weniger als 10.000. Während man sich auf den alljährlichen Weihnachtsboom einstellen könne, sei diese Welle beinahe über Nacht über sie hereingebrochen, sagt Metzen. Ein, zwei Wochen sei man ins Trudeln geraten, inzwischen habe man die Umstellung gemeistert. „Zum Glück haben die Kollegen super mitgezogen, und das Unternehmen hat schnell reagiert“, sagt Metzen. 15 neue Mitarbeiter wurden eingestellt, die Fahrzeugflotte auf 50 Wagen aufgestockt.

Kontaktlose Übergaben

„Zudem haben wir bundesweit auf kontaktlose Übergabe umgestellt. Die Kunden müssen den Empfang der Sendungen nicht mehr quittieren“, erklärt er. Das schützt vor dem Coronavirus und spart Zeit. Immer wieder hätten die Boten von positiven Rückmeldungen der Kunden berichtet. Offenbar seien die Leute dankbar gewesen, dass die Paketboten trotz Corona im Einsatz waren, sagt Metzen.

Für die rund 80 DHL-Fahrer in Brühl eine wohltuende Anerkennung. Denn der Job ist anstrengend. Wind, Wetter und Treppenstufen dürfen die Boten nicht scheuen. An der Zustellbasis hat sich in den vergangenen Jahre dank des technischen Fortschritts vieles verbessert. Die Pakete landen dank automatischer Sortierung und längerer Rutschen beinahe direkt am Laster. Das limitiert das kräftezehrende Schleppen der mehr 200 Sendungen, die in einen Wagen passen – zumindest beim Beladen.

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Zu tun bleibt dennoch genug. Und Metzen glaubt auch nicht, dass nach dem Ende der Pandemie wieder alles zum Alten zurückkehrt. „Ich glaube, viele habe das Bestellen jetzt ausprobiert und gemerkt, dass es funktioniert“, sagt er. Das Käuferverhalten werde das langfristig verändern.