Brühler Max-Ernst-GymnasiumWolfgang Schulz ist neuer Schulleiter

Wolfgang Schulz (r.) wurde bei einer Feierstunde mit Bürgermeister Dieter Freytag als neuer Schulleiter des MEG vorgestellt.
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Brühl – Ein herzliches Willkommen ist am Brühler Max-Ernst-Gymnasium nicht nur Neulingen vorbehalten. Wolfgang Schulz durfte sich jedenfalls darüber freuen, bei einer Feier mit Reden, Musik und Geschenken im Mittelpunkt zu stehen, obwohl er bereits seit August 2016 zum Kollegium des ältesten Gymnasiums des Rhein-Erft-Kreises gehört.
Wechsel nach elf Jahren
Doch die Feierstunde hatte einen guten Grund: Der 53-jährige Oberstudiendirektor, der seit seinem Wechsel vom Siegburger Gymnasium Alleestraße an den Brühler Rodderweg als stellvertretender Leiter tätig war, darf sich seit einigen Wochen offiziell Schulleiter nennen. Er ist damit zentrale Figur beim Beginn einer neuen Ära.
Denn sein Vorgänger Berthold Phiesel führte die Schule immerhin mehr als elf Jahre. „Ich werde sicherlich nicht alles umkrempeln“, kündigte Schulz einen sanften Übergang an. Doch das MEG müsse zukunftsfähig bleiben. Die Digitalisierung sei ein Thema, „auch wenn wir schauen müssen, wo der Einsatz digitaler Medien tatsächlich einen Mehrwert schafft“. Ein anderes sei die Rückkehr zum G-9-Modell, das das Abitur nach neun Schuljahren am Gymnasium vorsieht. „Da werden wir zweifellos Energie hineinstecken“, sagt der gebürtige Hesse, der in Alfter lebt.
Schulz will weiter unterrichten
Schulz, der verheiratet ist und vier Kinder im Alter von 14 bis 26 Jahren hat, will trotz der Herausforderungen die Befindlichkeiten und Interessen der Schüler im Blick behalten. Schließlich sei Bildung kein Verfahren, bei dem man Wissen Schülern in die Köpfe stopfe. Daher will der Deutsch- und Biologielehrer weiter selbst unterrichten. Und auch die „gute Zusammenarbeit mit dem Schulträger“, sprich mit der Stadt, will er fortsetzen.
Bürgermeister Dieter Freytag spielte den Ball gerne zurück: Schulz sei strukturiert, ausgeglichen und fachlich kompetent. Und er habe die richtigen Hobbys, um auch mal Abstand zu gewinnen, so Freytag über den Mann, der im Kirchenchor singt, gerne mit Holz werkelt oder Fahrrad fährt. Lob gab es auch von den Vertretern der Schülervertretung. Man sei sich sicher, dass mit Schulz der richtige Leiter gefunden worden sei. Dann ließen ihre Mitschüler bunte, mit guten Wünschen beschriebene Papierblätter von den oberen Stockwerken herabsegeln, um den Neuen zu begrüßen, der eigentlich kein Neuling ist.
Die lange Geschichte des Gymnasiums in Brühl
Die Geschichte des Max-Ernst-Gymnasiums (MEG) in Brühl reicht mehr als 150 Jahre zurück. Es ist damit das älteste Gymnasium zwischen Köln und Bonn. 1981 wurde es nach dem fünf Jahre zuvor verstorbenen Künstler Max Ernst benannt. Der gebürtige Brühler hatte 1910 auf dem Gymnasium seinen Abschluss gemacht. Zu jener Zeit hieß die Schule noch schlicht „Städtisches Gymnasium“ und befand sich in der Innenstadt. In den 60er-Jahren wurden die Gebäude am Rodderweg in Brühl-West errichtet, die heute noch genutzt werden. Derzeit unterrichten 95 Lehrkräfte die 1008 Schüler des MEG.