Natur, Phantasialand und Nähe zu KölnDas zieht Camper an den Heider Bergsee nach Brühl

Lesezeit 3 Minuten
Ein Ehepaar sitzt auf Gartenstühlen an einem See neben einem Wohnwagen.

Brigitte und Jochen Peer genießen von ihrer Parzelle den Blick auf den Heider Bergsee.

Der Campingplatz am Heider Bergsee im Brühler Stadtgebiet erfreut sich großer Beliebtheit – Manche kommen seit Jahrzehnten hierher. 

Die EM-Gäste aus Holland, England, Ungarn, Belgien, Schottland und Deutsche, die einträchtig Niederlagen und Siege ihrer Mannschaften bei einer Fanta-Schorle gefeiert hätten, seien längst abgereist, sagt Andreas Schirmer. Dennoch signalisiert der Eigentümer des Campingplatzes am Heider Bergsee schon an der Zufahrt: „besetzt“.

Die 55 Tagesplätze und die 175 Parzellen für Dauercamper sind belegt. Wetter spiele bei ihm keine Rolle, sagt Schirmer. Zwar seien bei kühler Witterung nur wenige Gäste im Strandbad anzutreffen, aber der Standort Heider Bergsee habe mehr zu bieten. Neben den Badeseen und dem Phantasialand punkte die Lage mit schnellen Wegen nach Brühl, Köln und Bonn. Selbst das Siebengebirge sei mit dem Auto nur eine Dreiviertelstunde entfernt, so Schirmer.

Brühl: Camper schätzen Natur und den Blick auf den Heider Bergsee 

Was für das Ehepaar Brigitte und Jochen Peer vor allem zählt, sind die Natur und der Blick auf den Heider Bergsee. Den genießen sie von ihren Liegestühlen auf ihrer frisch angelegten Terrasse an den Wochenenden. Jochen Peer macht dann Pause von seinem Beruf als Kraftfahrer. Das Paar wohnt in Hennef, nur 50 Kilometer entfernt. Erst kürzlich haben die beiden ihren alten Wohnwagen, nach 30 Jahren am Ort, gegen einen neuen getauscht. „Für die nächsten 30 Jahre“, sagt das Ehepaar mit einem Schmunzeln.

Der kleine Schuppen aus Holz ist über die Jahre windschief geworden. Hier soll eine neue Hütte entstehen, eine „Outdoor-Küche“ mit allen Schikanen nach eigenen Plänen, gefertigt von einem befreundeten Schreiner. „Ich hänge einfach am Heider Bergsee“, sagt die ehemalige Brühlerin Brigitte Peer. Gemeinsam ließen sie hier „die Seele baumeln“.

Nähe zu Köln: Ehepaar fährt seit über 30 Jahren nach Brühl zum Campen 

„Immer haben wir hier was zu tun“, versichern Sabine und Andreas Zandtner. Gerade erst haben sie vor ihrem Wohnwagen mit überdachter Terrasse eine Holzhütte auf einem stabilen Betonfundament errichtet, ohne die Wurzeln einer stattlichen Birke zu verletzen. „Ein schöner Baum“, findet das Ehepaar. Seit Anbeginn ihrer Zeit auf dem Platz 1987 hätten sie ihn wachsen gesehen.

Ein Mann steht neben einer Gartenhütte auf einem Campingplatz.

Seit mehr als 30 Jahren campt Andreas Zandtner am See.

Er schätze die landschaftliche Schönheit, die er mit dem E-Bike durchkreuze, erzählt Andreas Zandtner. Zum Villenhofer Maar fahre er gern, um dort die Abgeschiedenheit und die Seerosen zu genießen. Am Samstagabend machte sich das Ehepaar zu einem Konzert in die Großstadt auf: Roland Kaiser feierte sein 50-jähriges Bühnenjubiläum im Rheinenergiestadion.

Zu sehen ist eine Familie auf einem Campingplatz.

Leben auf der Veranda: Falk (l.) und Jutta Schoolmann haben Besuch von Tochter Nadine Behr (r.) und Phil Hollmann.

Aus dem Plan der Eheleute Jutta und Falk Schoolmann, mit dem Wohnmobil das Nordkap zu erobern, wurde nichts. Das Wohnmobil ist verkauft. Stattdessen haben sie eine der Parzellen mitsamt Wohnwagen und Aufbauten vom Vorgänger übernommen. Fünfmal im Jahr seien sie sowieso von Friesland hergereist, schon um Kontakt zur Tochter seiner Frau zu halten, erzählt Falk Schoolman. Heute haben sie im neuen Heim Besuch von Falk Schoolmanns Tochter Nadine Behr und ihrem Freund Phil Hollmann.

Eine Runde um den See mit den Hunden Pluto und Chicho haben sie schon hinter sich. Die Idylle sei zeitlich begrenzt, am Montag müsse er wieder arbeiten, sagte der Busunternehmer. Was der Mann aus Friesland am Rheinland so schätzt? „Der Karneval!“, kommt die Antwort prompt. Im Heimatort seiner Frau, in Badorf, schauten sie sich immer den Zug an.