Renate Schmolz hat der einstigen Wein-Ecke Weberhaus mit ihrem ungewöhnlichen Konzept neues Leben eingehaucht.
Neues RestaurantIm „Why not!" in Brühl gibt es Wein, Flammkuchen und Second-Hand-Mode
Sich um andere zu kümmern, liege ihr einfach, sagt Renate Schmolz. Da passe der berufliche Neustart mit der Eröffnung der Gaststätte „Why not! Weinecke & Second Hand“ perfekt, findet die Brühlerin. Die 51-Jährige will sich dort intensiv um die Bewirtung ihrer Gäste kümmern und zugleich einer einst etablierten gastronomischen Adresse wieder Glanz verleihen.
In den urigen Räumen an der Kölnstraße 61, unmittelbar am Eingang zur Innenstadt, gab es lange Zeit ein Weinhaus, doch in den vergangenen Jahren herrschte Stillstand. „Mein Mann und ich haben ordentlich angepackt, um ein schönes Flair zu schaffen, aber wir wollten an das Bestehende anknüpfen“, sagt sie.
Kerzen, Sofas und viele gerahmte Bilder an den Wänden
Kerzen, viele gerahmte Bilder an den Wänden, dunkle Holzbalken, Sofas und Holztische sorgen für urige Gemütlichkeit – die offenbar ankommt. „Bisher haben sich alle Gäste wohlgefühlt“, sagt Schmolz über die Resonanz der wenigen Tage seit der Öffnung.
Rund 30 Gäste finden in der Weinstube Platz. 20 weitere Sitzgelegenheiten wird es im von der Straße abgeschirmten Innenhof geben, sobald das Wetter frühlingshaft wird. „Da haben wir noch einiges vor“, sagt die 51-Jährige, die seit 2021 in Brühl lebt.
Die studierte Ökotrophologin hatte zuvor die hauswirtschaftliche Leitung in einem Kölner Krankenhaus inne. Sie hat aber auch schon Großküchen geführt und im Steakhaus ihrer Schwester mitangepackt. Den Traum vom eigenen Lokal hatte sie lange Zeit nur im Hinterkopf.
Nachdem sie eine Weile die Augen nach einer Chance aufgehalten habe, wurde sie durch eine Online-Annonce der städtischen Wirtschaftsförderung auf das leerstehende Lokal der alten Wein-Ecke Weberhaus aufmerksam. Nun profitiert sie zum Start von der finanziellen Unterstützung der Verwaltung im Rahmen eines Programms gegen Leerstand. „Das macht den Start entspannter“, findet Schmolz.
Einen besonderen Touch verleiht sie der Gaststätte, indem sie dort Second-Hand-Kleidung für Damen anbietet. Diese eher ungewöhnliche Mischung hinterfrage sie mit dem Namen. „Why not! ist außerdem ein geflügeltes Wort in meiner Familie“, erklärt sie.
Der Fokus gilt jedoch nicht der Bekleidung, sondern der großen Auswahl von Weinen, aus Frankreich, von der Ahr oder dem Weingut Ochs aus Rheinhessen. Los geht es bei 4,80 Euro, das teuerste Glas kostet 7,50 Euro. „Ich mache jede Flasche auf, lasse kosten und bediene immer das Glas am Tisch“, so die Gastronomin. Wer einen Wein nicht möge, dürfe gerne die Sorte wechseln.
Kaffee aus der Frenchpress und eine Auswahl Tee, die sie vom Brühler Weltladen beziehe, ergänzen das Sortiment. Zu essen gibt es Flammkuchen für 12,50 Euro. Gratinierter Brie mit Birne, Thymian und Honig, ebenfalls für 12,50 Euro, ist eine Alternative. Platten mit Aufschnitt oder Käse (19,50 Euro) für zwei Personen eine weitere.
Hinzu kommt ein wechselndes Tagesgericht (10,50 Euro) oder ein kleines Käsefondue (7,50 Euro) mit selbstgemachter Käsemischung. Tortillas zum selber füllen und Gerichte für den heißen Stein gibt es auf Bestellung. Die „Why not! Weinecke & Second Hand“ öffnet dienstags bis samstags von 17 bis 22 Uhr.