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WinterwetterDas sind die Tipps der draußen arbeitenden Menschen in Brühl gegen die Kälte

Lesezeit 3 Minuten
Zu sehen ist Joshua Sistenich, der Werkzeug in der Hand hält und eine dicke Jacke trägt.

Forstwirt Joshua Sistenich findet das Wetter prima und arbeitet viel lieber im Winter als im Sommer.

Nicht wenige Berufstätige müssen auch bei tiefen Temperaturen ihren Job unter freiem Himmel erledigen. Richtige Kleidung ist das Wichtigste.

Ein Sprichwort sagt: Es gibt kein falsches Wetter, nur falsche Kleidung. Tatsächlich bestätigen das auch die Menschen, die derzeit bei klirrender Kälte im Freien arbeiten oder häufig unterwegs sind.

So wie die Brühler Musikerin Susanne Riemer. Am Freitag war sie in einer Doppelauflage gleich in zwei nacheinander folgenden Sitzungen im Kölner Gürzenich im Einsatz. Die 51-Jährige ist Sängerin und Trompeterin in der Markus Quodt Band. Weil sie die Umwelt schonen, aber auch ihr tägliches Pensum an Bewegung nicht vernachlässigen möchte, schwingt sie sich gerne auf ihr Fahrrad, um von Brühl aus mit ihrer Trompete und der Abendgarderobe im Gepäck nach Köln zu radeln.

Zwei Paar Handschuhe übereinander

Hin fährt sie ohne E-Unterstützung, zurück mit. „Den Luxus genehmige ich mir“, erklärt Susanne Riemer. Abschrecken lässt sie sich von keinem Wetter. „Man muss sich immer der Witterung entsprechend anziehen“, erklärt sie. Sie sei jetzt „vierlagig“ gekleidet, mit langen Strumpfhosen und Fahrradhose drüber, dicken Stiefeln mit Überstulpen und zwei dicken Jacken plus Regenumhang: „Und ich trage zwei Paar Handschuhe übereinander.“

Länger als mit dem Auto fahre sie auch mit dem Fahrrad nicht in die Kölner Innenstadt. „Mitunter geht es sogar schneller, weil ich ja keinen Parkplatz suchen muss“, lacht sie. Darüber hinaus spare sie ja auch den Weg ins Fitnessstudio.

Der Forstwirt schätzt den Winter besonders

„Wichtig ist bei diesem Wetter, dass der Kopf, die Hände und die Füße nicht kalt werden“, erklärt Forstwirt Joshua Sistenich (26) seine Strategie gegen die Kälte. Er trage deswegen immer eine warme Mütze oder Kapuze, Handschuhe und warme Socken sowie Schuhe.

Der Forstwirt liebt seinen Job, in der kalten Jahreszeit mache ihm die Arbeit noch viel mehr Spaß, als im Sommer. „Im Winter schwitzt man einfach nicht so viel“, meint er. Der Hitze könne man nicht entkommen, gegen die Kälte könne man sich aber mit der richtigen Kleidung wappnen.

Aktuell ist er mit seinen Kollegen im Park an Schloss Augustusburg damit beschäftigt, mit dem Fällkran abgestorbene Bäume, Buchen, Eichen und Ahorn, von oben nach unten abzutragen, um so die Verkehrssicherheit im Park sicherzustellen.

So viel bewegen kann sich Ria Pieck aus Kierberg am Verkaufsstand für ihren Honig auf dem Wochenmarkt in Brühl-Vochem nicht. Von innen wärmt sie sich deswegen zwischendurch öfter mit einer Tasse heißen Tee mit Honig. „Das tut gut“, sagt sie. Kalt sei ihr gar nicht. Auch sie ist der Witterung entsprechend angezogen – mit Skihose, warmen Socken und einer Wollmütze.

Dabei sollte schon darauf geachtet werden, dass die Kleidung bequem ist und man nicht ins Schwitzen gerät. Denn nach dem Schwitzen werde es einem oft erst richtig kalt. „Warme und dem Wetter angepasste Kleidung ist jetzt wichtig“, sagt auch eine 82-jährige Frau, die sich am Gemüsestand nebenan angestellt hat. Täglich treibe sie Sport, bevor sie aus dem Haus geht. „Bewegung hilft“, weiß sie.

In der Kälte draußen zu arbeiten, ist auch bei der Polizei völlig normal
Polizeisprecher Roland Schmidt

Das können Landwirtin Vera Schürheck und ihr Team nur bestätigen. Ab sieben Uhr stehen sie bei jedem Wetter immer freitags auf dem Vochemer Wochenmarkt. Aktuell schützen sie sich unter anderem mit warmen Sohlen in den Schuhen vor der Kälte, die aus dem Boden steigt.

In der Kälte draußen zu arbeiten, ist auch bei der Polizei völlig normal. Den Einsatzkräften stünde eine Außendienstuniform zur Verfügung, so Polizeisprecher Roland Schmidt. Dazu gehöre ein dicker Parka mit Innenjacke, dicke Socken, eine Wollmütze und gefütterte Handschuhe.

Auch die winterliche Arbeitskleidung der Briefzusteller bei der Post, die bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad unterwegs sind, ist laut der Behördensprecherin Christina Schläger-Herrero mit Vlies gefüttert, dazu kommen warme Handschuhe, Mützen und Dienstschuhe mit Wärmepolster. Wegen Kälte habe noch niemand seine Arbeit abgebrochen. Gleichwohl sei es den Mitarbeitenden einfach kalt, wenn sie bei Temperaturen weit unter null Grad vier oder fünf Stunden draußen sind.