Aachener war erst im Jahr 2022 in das größte Ladenlokal der Stadt eingezogen. Für die Geschäftswelt in Brühl hat der Fortbestand große Bedeutung.
Insolvente ModeketteBetrieb der Aachener-Filiale in Brühl nur vorerst gesichert
Im größten Brühler Geschäftshaus wird vorerst nicht das Licht ausgehen. Der Betrieb in der Filiale des Modehauses Aachener im ehemaligen Kaufhofgebäude am Steinweg läuft bis Ende Februar weiter. Eine entsprechende Ankündigung des Insolvenzverwalters des Modehauses bestätigte Verkaufsleiter Erich Beyersdorff auf Anfrage. „Mehr kann ich derzeit jedoch nicht sagen, alles Weitere ist vom Fortgang des Insolvenzverfahrens abhängig“, erklärte er.
Die Modekette war im Herbst in finanzielle Schieflage geraten und hatte Insolvenz beantragt. Zudem geriet Aachener-Geschäftsführer Friedrich-Wilhelm Göbel ins Visier der Justiz. Nachdem der 60-Jährige zu einem Prozesstermin am Amtsgericht Hagen nicht erschienen war, begann die Suche nach ihm per Haftbefehl und Göbel tauchte unter. In dem Verfahren geht es um falsche eidesstattliche Versicherungen in zwei Fällen.
Mitarbeiter in Brühl bangen seit dem Herbst um berufliche Zukunft
In Brühl bangen die rund 35 Mitarbeiter seither um den Fortbestand des Standortes und ihre berufliche Zukunft. Auch die Stadtverwaltung und die Geschäftswelt betrachten die Entwicklung mit Sorge.
Eine Schließung der Filiale hätte negative Konsequenzen für die gesamte Innenstadt, betont Frank Pohl, Chef der Brühler Einzelhandelsvereinigung Wepag: „Ein Leerstand an dieser Stelle wäre extrem bitter. Denn das Geschäft ist mit seiner Größe ein wichtiger Kundenmagnet für die gesamte City. Sollte Aachener schließen und kurzfristig kein Nachfolger bereitstehen, würden bei vielen anderen Händlern der Stadt Umsätze wegbrechen, ist er überzeugt.
Aachener hatte das Geschäftsgebäude, das jahrzehntelang von der Warenhauskette Kaufhof betrieben wurde, erst im August 2022 übernommen. Zuvor verkaufte in dem Bau aus den 1970er-Jahren vorübergehend das Unternehmen Sinn Textilien. Bei der Eröffnung kündigte Aachener an, auch nach dem geplanten Abbruch des arg in die Jahre gekommenen Gebäudes in einigen Jahren in den Nachfolgebau einzuziehen zu wollen.
Im vergangenen Jahr hatte die Modekette eine weitere Ankündigung wahr gemacht und die zuvor lange Zeit ungenutzte Verkaufsfläche im zweiten Obergeschoss in Betrieb genommen. Damit wurden wieder die gesamten 5700 Quadratmeter Verkaufsfläche genutzt.