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Tabuthema TrauerHospizverein Brühl spricht mit Grundschulkindern über den Tod

Lesezeit 2 Minuten
Brühler Hospizverein in einer dritten Klasse der Franziskus-Schule.

Ehrenamtliche Mitarbeiter des Brühler Hospizvereins gingen mit Grundschülern auf die Themen Tod und Trauer ein.

Der Hospizverein Brühl will das Sterben enttabuisieren und redet mit Drittklässlern der Franziskus-Schule über den Tod.

Seit vielen Jahren engagiert sich der Brühler Hospizverein dafür, Kindern eine vorbereitende Unterstützung bei Erfahrungen von Tod, Trauer und Abschied zu bieten. Dazu haben die Vereinsmitglieder mit dem Projekt „Hospiz macht Schule“ sehr gute Erfahrungen gemacht.

Gespräch mit Hospizmitarbeitern bietet Grundschulkindern Ventil für Trauer

Nachdem im vorigen Jahr eine solche Initiative wieder in einer vierten Klasse an der Franziskus-Schule gestartet war, kamen jüngst die ehrenamtlichen Hospizmitarbeiter Anette Roock, Katja Deichl, Mirjam Frey, Gaby Kortmann und Günter Alter in die Klasse 3c an der Badorfer Grundschule.

Eine Woche lang gingen sie mit den Grundschülern auf die Themen Sterben und Trauer ein. „Der Tod ist kein Tabu und dafür wollen wir Raum schaffen“, erklärte Martin Saes, der das Projekt beim Hospizverein koordiniert. „Das Sterben gehört zum Leben dazu“, ergänzte Klassenleiterin Andrea Nieswandt.

Es sei hilfreich, über solche sensiblen Fragen mit den Mädchen und Jungen offen zu sprechen. „Wir merken deutlich, dass die Kinder in diesen Stunden hier ein Ventil finden, darüber zu erzählen“, berichtete sie. Schüler hätten bereits Erfahrungen damit gemacht, dass Angehörige verstorben sind.

Kinder werden für eigene Gefühle sensibilisiert und lernen spielerisch Krankheiten kennen

In Kleingruppen setzten sich die Hospizmitarbeiter mit den Kindern zusammen, damit sie ausführlich über ihre Sorgen und Ängste reden können. „So können sie für ihre eigenen Gefühle sensibilisiert und gestärkt werden“, erläuterte Saes. Dafür war die Woche in Thementage unterteilt. Gearbeitet wurde mit Geschichten, Bilderbüchern und Filmausschnitten.

Die Mädchen und Jungen gestalteten auch Bilder und Collagen und errieten Krankheiten wie Tollwut oder Windpocken pantomimisch. „Das hat sehr viel Spaß gemacht“, bestätigten die meisten Kinder. Auf große Begeisterung stieß die Fragestunde mit Dr. Astrid Lueg, Fachärztin für Innere Medizin sowie Palliativmedizin.

Zum Stichwort Trösten fielen den Schülern einige Antworten ein: „Man kann mit demjenigen reden“, „man kann mit ihm spielen“ oder „man kann ihm auch einen Witz erzählen“, merkten sie an. Nach dieser Gesprächsrunde begannen die Schüler, Bohnenranken zu pflanzen. „Über solche Pflanzaktionen erfahren die Kinder im übertragenen Sinn, dass neues Wachstum unter entsprechenden Bedingungen möglich ist“, so Saes.