Für 29 Millionen EuroHochmoderner Realschul-Neubau in Brühl ersetzt Schadstoff-Altbau

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt den dreigeschossigen Neubau der Schule, der noch von einem Gerüst umgeben ist.

Die Errichtung des Neubaus der Erich-Kästner-Realschule in Brühl schreitet voran.

An der Stelle des schadstoffbelasteten Altbaus wird bis zum nächsten Sommer ein hochmodernes Gebäude errichtet. 

Auch wenn es bis zur Vollendung noch ein knappes Jahr dauern dürfte, Carmen Schmitz hat ihr Urteil über den zur Erich-Kästner-Realschule gehörenden Neubau bereits getroffen. „Das Gebäude wird ein Traum“, sagt die Schulleiterin. Mit ein wenig Fantasie und den nötigen Informationen kann man das nachvollziehen.

Das 6500 Quadratmeter umfassende Schulgebäude, das an der Stelle des abgebrochenen, schadstoffbelasteten Altbaus entsteht, fängt in seiner Konzeption den Zeitgeist ein — entspricht also dem aktuellen Stand der Technik und neuesten pädagogischen Erkenntnissen. So sorgen das Glasdach über dem Atrium, die großen Fenster und teils gläsernen Innenwände für lichtdurchflutete Räume und Transparenz.

Klassenzimmer mit Differenzierungsräumen

Klassenzimmer mit dazugehörigen Differenzierungsräumen ermöglichen das Lernen in Gruppen. Die gemeinsame Unterbringung ganzer, potenziell vierzügiger Jahrgangsstufen in einem Bereich schafft die Basis für klassenübergreifende Zusammenarbeit. „Dies nennt man ein Cluster“, erklärt Schmitz, die darauf verweist, dass auch kleinere Arbeitsbereiche und Lehrerstationen zu so einem Cluster zählen.

Ein Hingucker ist die große Treppe, die alle drei Etagen des Atriums erschließt. „Das ist eine vierteilige Stahlkonstruktion, die von einem Kran durch das Dach ins Gebäude hinabgelassen wurde“, erklärt Steffen Hahn, Abteilungsleiter im Gebäudemanagement der Stadt. Der Treppe fehlt noch der petrolfarbene Anstrich, die Stufen erhalten Holzauflagen. Letztere greift die Gestaltung des Bodens mit Eichenparkett auf. „Der Holzfußboden und die unverputzten Betonwände werden einen tollen Kontrast ergeben“, ist Hahn von der künftigen Optik überzeugt.

Auch die Technik hat es ihm angetan. So sorgt eine moderne Lüftungsanlage für Frischluft, die integrierte Wärmerückgewinnung sowie das vergleichsweise effiziente, in der benachbarten Turnhalle installierte gasbetriebene Blockheizkraftwerk und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach für eine ordentliche Klimabilanz.

Auf dem Dach, vor dem großen Glaselement stehen die zufrieden aussehenden Verantwortlichen.

Die Verantwortlichen glauben an die Einhaltung des Zeit- und Kostenplans.

Während Klassenzimmer und Fachräume im ersten und zweiten Obergeschoss untergebracht werden, wird es im Erdgeschoss des dank eines Aufzugs barrierefreien Gebäudes das große Lehrerzimmer und Büros geben.

Aber auch den Musikraum, der dank einer mobilen Wand Platz für die Bühne bietet, wenn Aufführungen im Atrium anstehen. Dies sei eine von mehreren Anregungen des Kollegiums gewesen, die die Planer bereitwillig aufgenommen hätten, betont Inge Müller-Costard. Eine andere seien die von Hand zu öffnenden Fenster. Die ehemalige Schulleiterin engagiert sich in der Planung von Bau und Umzug.

Letzterer soll im Sommer kommenden Jahres erfolgen. Bis dahin dürfte der Bau rund 29 Millionen Euro verschlingen. Damit liege man im Zeit- und Kostenplan, betont Bürgermeister Dieter Freytag.

Große Risiken, die Marken noch zu reißen, sehen die Verantwortlichen nicht mehr. Alle beteiligten Firmen zögen super mit und die großen Aufträge seien vergeben, betont Emanuel Manke vom zuständigen Baumanagementbüro „Borgmann Manke“ aus Aachen. Bereits nach den Herbstferien soll der Schulhof wieder zu nutzen ein. Dort werden derzeit Leitungen und eine neue Regenwasserrigole eingebaut.

Nachtmodus
Rundschau abonnieren