Die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen will die Erinnerung an die Opfer des von Deutschland angezettelten Krieges wachhalten.
Aufruf zum GedenkenIm Dezember 1944 starben bei einem Bombenangriff auf Brühl 160 Menschen
Zur Teilnahme an einem gemeinsamen Gebet und einer anschließenden Versammlung zum Gedenken an die Opfer des Bombenangriffs vom 28. Dezember 1944 auf Brühl rufen die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Brühl, die Initiative Gemeinsam für Brühl und Pax Christi auf.
Am Samstag, 28. Dezember, 12 Uhr, findet zunächst ein ökumenisches Friedensgebet in der Schlosskirche St. Maria von den Engeln, Schlossstraße 2, statt. Um 13 Uhr wollen sich die Teilnehmer dann schweigend vor dem Rathaus an der Uhlstraße versammeln, um das Gedenken fortzusetzen.
Brühl: Erinnerung an Geschehnisse als Mahnung zum Einsatz für den Frieden
„Uns ist bewusst, dass dieser Angriff zu den Folgen des Krieges und des Terrors gehörte, die von Deutschland ausgegangen sind, und Millionen von Menschen Tod, Vernichtung und unermessliches Leid brachten“, so Werner Höbsch im Namen der Initiatoren. Die Erinnerung an die Opfer von Gewalt und Terror durch das NS-Regime und den Zweiten Weltkrieg sei Mahnung zum Einsatz für Frieden in unserem Land und international.
„Auch heute fordern Kriege und Bürgerkriege ungezählte Tote und Verletzte, Millionen von Menschen haben ihre Lebensgrundlage verloren und sind auf der Flucht“, erklärt Höbsch, der dazu aufruft, die Stimme gegen Krieg und Terror zu erheben und Menschen auf der Flucht beizustehen.
Vor 80 Jahren, am 28. Dezember 1944, war Brühl das Ziel eines schwerwiegenden Bombenangriffs. Der Tag gilt als einer der schwärzesten der Stadtgeschichte. Es war ein grauer diesiger Wintertag. Die Alliierten waren an der Westfront in jener Zeit bereits bis in die Nähe von Düren vorgedrungen. Dann gab es gegen Mittag Luftalarm im südlichen Teil des damaligen Landkreises Köln. Diesmal ging es im Anflug auf Brühl.
Nicht alle Brühler schafften es rechtzeitig in die Luftschutzkeller. Der Angriff dauerte nur wenige Minuten, hinterließ aber schlimme Verwüstungen. Dutzende Tote lagen unter den Trümmern. Insbesondere der Süden der Stadt bis hoch nach Pingsdorf war betroffen. Wohn- und Geschäftshäuser, das Amtsgericht und die Schlosskirche wurden zerstört, das Marienhospital so schwer getroffen, dass die Patienten in den Schlosskeller evakuiert werden mussten. Rund 160 Menschen verloren ihr Leben.