Welterbe-BesucherzentrumFDP in Brühl will Schlossbesucher in die Innenstadt locken

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Zu sehen ist das Schloss Augustusburg.

Die Schlösser Augustusburg und Falkenlust begeistern viele Besucher. Längst nicht alle unternehmen auch einen Abstecher in die Brühler City.

In Bamberg und Regensburg gibt es bereits Besucherzentren für die dortigen Unesco-Welterbestätten. Die könnten zum Vorbild für Brühl werden.

Der Brühler FDP hat die Feier anlässlich des vierzigjährigen Bestehens der Brühler Schlösser als Weltkulturerbe auf eine Idee gebracht. Zu gerne würde man den besonderen touristischen Stellenwert der Prachtbauten aus dem 18. Jahrhundert und des umgebenden Parks dazu nutzen, der lokalen Wirtschaft Rückenwind zu verleihen.

Daher schlagen die Liberalen die Schaffung eines Welterbe-Besucherzentrums in zentraler Innenstadtlage vor. Am Markt, im bisherigen Brühl-Info oder in einem Ladenlokal, solle man sich über die Bauten informieren können.

Viele Touristen besuchen die 52 deutschen Welterbestätten

„Solche Unesco-Besucherzentren unterhalten die Welterbe-Städte Bamberg und Regensburg“, teilte FDP-Fraktionschef Jochem Pitz mit. Diese stünden für die Menschen am Anfang ihres Besuchs, um sich einen Überblick zu verschaffen, sie seien aber auch Startpunkt für Führungen. Dies lasse sich auf Brühl übertragen.

Noch würden Touristen nicht automatisch in die Innenstadt gezogen. Ein dortiges Besucherzentrum könne das ändern. Das Potenzial hält die FDP für beachtlich. Denn inzwischen gebe es viele gezielte Reisen zu den 52 deutschen Welterbestätten. Ein „nicht zu unterschätzender Umsatzbringer“ für Hotellerie, Gastronomie und Einzelhandel, so die Partei.

Die Zahl der Gäste ist zuletzt stetig gewachsen. Rund 110.000 waren es 2023 – nicht mitgezählt die vielen Menschen, die lediglich durch den Park spazieren. Umgekehrt könnten Besucher der Innenstadt zu einem Abstecher zum Park oder zu den Schlössern animiert werden, was vorteilhaft wäre für die Welterbestätte.

Die Verwaltung soll nun gemeinsam mit der Unesco und der Schlösserverwaltung prüfen, ob es sich in Brühl lohne, ein Besucherzentrum einzurichten. Weil das Personal in den in Süddeutschland vorhandenen Zentren hauptsächlich eine Aufsichtsfunktion habe und die Informationen durch die ausgelegten Flyer sowie Karten und abrufbare Videos und Filme bereitgestellt würden, hält die FDP den finanziellen Aufwand für begrenzt. „Es ist eine Idee, mal sehen, was daraus wird“, sagte Pitz im Stadtrat.

Unterstützung kam von den übrigen Ratsleuten. Auch die Verwaltung teilte mit, man begrüße grundsätzlich das Interesse, ein Besuchszentrum in direkter oder indirekter Nähe von Schloss Augustusburg – möglichst in der Brühler Innenstadt – einzurichten. Wichtig sei der Austausch mit Unesco-Kommission und Schlösserverwaltung. Zudem werde man sich gegebenenfalls nach Fördermitteln umsehen.

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