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MachbarkeitsstudieGesamtschule in Brühl könnte ein Oberstufenzentrum erhalten

Lesezeit 3 Minuten
Zu sehen ist die Gesamtschule.

Die Gesamtschule an der Otto-Wels-Straße könnte um ein Oberstufengebäude erweitert werden.

An der Schule im Brühler Süden herrscht Platzmangel. Klassenzimmer und Fachräume fehlen.

Die Idee ist nicht neu. Doch nun rückt eine Umsetzung offenbar näher. Wie eine Machbarkeitsstudie der Brühler Stadtverwaltung nahelegt, könnte die Gesamtschule an der Otto-Wels-Straße im Süden der Stadt um ein neues Gebäude erweitert werden. Als Standort in den Blick genommen wurde der zwischen Schule und Bahngleisen liegende Sportplatz, der einst Domizil der Hockeyspieler des THC Brühl war. Der war in den vergangenen Jahren jedoch nur noch sporadisch genutzt worden.

Die Standortsuche habe ergeben, dass ein Anbau an das bestehende Bauwerk nicht sinnvoll erscheine, so die Verwaltung. „An keiner Stelle bietet sich ein Anschluss an den Bestand an, ohne dort die Räume massiv zu beeinträchtigen“, so die Fachleute.

Gebäude auf dem Sportplatz würde rund 3000 Quadratmeter umfassen

Um der Schule zusätzliche rund 3300 Quadratmeter zu verschaffen, könnte ein dreigeschossiger Bau entstehen, der dann insbesondere der Oberstufe zur Verfügung stünde. Rund zwei Drittel des Sportplatzes würde der Bau in Anspruch nehmen. „Der restliche Bereich könnte anderen Funktionen dienen bzw. als mögliche Erweiterungsfläche vorgehalten werden“, so die Stadt.

Aus der Politik kommt Zustimmung. Holger Köllejan, Fraktionschef der CDU im Brühler Rat, sagt: „Jetzt kommt endlich das zum Tragen, was wir schon vor dreieinhalb Jahren gefordert haben.“ Damals habe man auf eine Machbarkeitsanalyse zur Erweiterung von Max-Ernst-Gymnasium und Gesamtschule gedrängt, sei jedoch von Rot-Grün ausgebremst worden, denn die hätten nur die inzwischen gescheiterte Schaffung einer zweiten Gesamtschule im Sinn gehabt. „Die Gesamtschule hat bislang kein Oberstufenzentrum, es fehlt Platz. Wir wären dafür“, so der Christdemokrat.

Immerhin in letzterem Punkt stimmt ihm Simone Weesbach, schulpolitische Sprecherin der SPD, zu: „Die Schule platzt aus allen Nähten.“ Daher sehe man einen möglichen Neubau „grundsätzlich positiv“. Angesichts vieler schulischer Bauprojekte müsse man jedoch in den kommenden Haushaltsberatungen schauen, welche Projekte man priorisieren wolle.

Nach einer Elternbefragung 2023 hatte man sich bei SPD und Grünen schweren Herzens von der Idee einer zweiten Gesamtschule verabschiedet - für Clemens-August-Hauptschule und Erich-Kästner-Realschule bedeutete dies den Fortbestand.

29 Brühler Kinder wurden zuletzt abgelehnt

Ins Feld geführt hatten die Befürworter stets, dass nicht alle Brühler Kinder den gewünschten Platz an der Gesamtschule erhielten. Auch im Frühjahr war die Gesamtschule die einzige städtische Schule, an der Kinder abgelehnt wurden. Insgesamt gab es dort 47 Absagen – darunter auch 29 Kinder aus Brühl.

Mit einem Neubau würde man vor allem der angespannten Situation in der Oberstufe begegnen. Das erscheint sinnvoll. Das bestehende Gebäude war vor rund 25 Jahren für eine vierzügige Sekundarstufe I und eine zweizügige Sekundarstufe II (Oberstufe) geplant worden. Die Sekundarstufe II ist jedoch seit Jahren konstant dreizügig, zwischenzeitlich war sie sogar vierzügig.

„Dadurch ergibt sich ein zusätzlicher Raumbedarf“, konstatiert die Verwaltung. Dieser umfasse zehn zusätzliche Klassenräume, Fachräume für Biologie, Informatik, Kunst sowie Darstellen und Gestalten. Ein Mehrzweckraum für Veranstaltungen und Aufführungen sei zudem sinnvoll. Über mögliche Kosten gibt es noch keine Informationen.