Die Agentur für Arbeit wählt ungewöhnliche Orte, um Jugendliche über Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren. Das kommt gut an.
Ungewöhnlicher Ort für KarriereBerufsberatung in Brühl wird im Karlsbad angeboten

Die Arbeitsagentur hatte einen Infostand für offenen Gespräche mit Jugendlichen auf der Wiese im Brühler Schwimmbad aufgebaut.
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„Uns ist es wichtig, dass alle Jugendlichen nach den Sommerferien eine Anschlussperspektive haben“, sagt Anton Zimmermann, Teamleiter der Berufsberatung vor dem Erwerbsleben in der Agentur für Arbeit in Brühl.
„Dafür haben wir uns überlegt, Ferienankerangebote zu machen. Das heißt, an jene Orte zu gehen, an denen viele junge Menschen ihre Freizeit verbringen, um hier ungezwungene Gespräche zu führen, was Ausbildung oder Arbeitssuche betrifft“, erläutert er.
So fanden offene Beratungstage ohne Anmeldung im Frechener Jugendzentrum Deluxe sowie im DRK-Jugendzentrum Bergheim-Quadrath-Ichendorf Ende Juni und nun auch jüngst im Brühler Schwimmbad statt. Dazu bauten an einem Nachmittag auf der Wiese im Karlsbad Experten der Agentur für Arbeit, der Industrie- und Handelskammer und der Handwerkskammer einen Pavillon, Tische und Sitzbänke auf und packten auch reichlich Infomaterial aus.
Einige kamen gezielt, um sich zu informieren
Badegäste gab es an diesem Tag nur wenige, dafür war der Himmel zu bedeckt. Doch einige Jugendliche, auch mit Eltern, schauten vorbei. Sie hatten vorher von dem Termin im Karlsbad gelesen oder gehört und kamen gezielt, um sich zu einmal unverbindlich zu informieren.
„Ich bin über den Ort auf jeden Fall überrascht, aber finde es ganz gut, in dieser entspannten Atmosphäre Gespräche zu führen“, sagte Benjamin Ott. „Bei der letzten Berufsberatung in der Schule gab es zu wenig Zeit, um alles zu erfahren. Jetzt konnte ich viel nachfragen und habe eine Idee, wo es hingehen könnte, vielleicht in eine Ausbildung als Industriekaufmann“, so der 17-jährige Brühler.
Die nächste Ausbildungsbörse findet Ende August in Kerpen statt
„Mit jemanden persönlich zu sprechen, finde ich am besten. Und den lauschigen Platz hier im Schwimmbad dafür auch eine gute Idee“, fand eine junge Wesselingerin. Sie hatte sich zunächst für ein Lehramtsstudium entschieden, wollte aber vielleicht in eine andere Richtung gehen. „Ich habe konkrete Tipps für eine Ausbildung im Elektrotechnischen Bereich bekommen“, freute sich ein 19-jähriger Syrer, der aus Frechen nach Brühl gekommen war.
„Wir hätten uns noch mehr junge Leute gewünscht, denn im Rhein-Erft-Kreis gibt es noch viele freie Ausbildungsplätze“, resümiert Zimmermann. „Wir denken aber auch weiter darüber nach, unsere Aktivitäten auszubauen.“ Neben klassischen Ausbildungsbörsen, Beratungstagen in Bildungseinrichtungen oder digitalen Elternabenden könnte er sich in Zukunft eine Schulhof-Tour vorstellen.
Eine nächste Ausbildungsbörse findet am Donnerstag, 31. August, von 15 bis 19 Uhr in der Jahnhalle in Kerpen am Jahnplatz 1 statt.