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VerkehrsexperimentAuswertung der Belvedere-Sperrung in Brühl kommt erst 2024

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Zu sehen ist der Belvedere-Platz während der Aktion „Brühl macht Platz“.

Die Auswertung der Aktion „Brühl macht Platz“ und des dazugehörigen Verkehrsexperiments soll erst im kommenden Jahr präsentiert werden.

Die Brühler Verwaltung wirbt um Geduld und verweist auf umfangreiche Daten, die während des Verkehrsexperiments erhoben worden seien.

Filmisch hat Thorsten Kleinschmidt die Aktion „Brühl macht Platz“ mit seinem Streifen „Brühler Zukunftsdialoge“ bereits für jedermann abrufbar verarbeitet. Die Verwaltung will ihre Analyse von Kosten und Auswirkungen des Spätsommer-Projekts, das mit einer rund fünfwöchigen Sperrung des Belvedere als Parkplatz und Einschränkungen des Verkehrs auf der Kölnstraße einherging, hingegen erst im nächsten Jahr präsentieren.

Mitte April soll der städtische Verkehrsausschuss sich des Themas annehmen und eine Präsentation der Hochschule Bochum sowie die Veröffentlichung des Abschlussberichtes umfassen. Über die Kosten des Projektes wird in der Januarsitzung des Ausschusses berichtet. Auch das vier Monate nach Aktionsende.

Kritik an Stadt Brühl in sozialen Medien

In sozialen Medien gibt es für die späte Aufbereitung Kritik. Zumal die gesamte Aktion von vielen negativ gesehen wurde und Händler angesichts schwindender Umsätze sogar – wenn auch ohne Erfolg – gegen die Sperrung vor Gericht zogen.

Die Verwaltung erklärt, die Frage nach einer Auswertung werde verständlicherweise laut. Dass „Brühl macht Platz“ nicht mit dem Abbau beendet ist, sondern eine umfangreiche Auswertung erfolgen wird, habe die Stadtverwaltung jedoch „stets kommuniziert“.

Man habe viele unterschiedliche Daten erhoben, darunter diverse verkehrliche Parameter wie die Anzahl der Fahrzeuge, Geschwindigkeiten der Fahrzeuge und Passantenströme. Hinzu kam eine Befragung von Bürgern. Die große Menge der erhobenen Daten – es wurden alleine über 1.100 Fragebögen digital ausgefüllt – führe dazu, dass eine Auswertung Zeit beanspruche. Da die Evaluation der Hochschule Bochum durch zwei Masterstudentinnen im Rahmen ihrer Abschlussarbeiten vorgenommen werde, stünden auch nur begrenzte personelle Ressourcen zur Verfügung.

Eine „häppchenweise Präsentation“ der Evaluationsergebnisse empfinde man als nicht zielführend, „da dann einzelne Aspekte ohne Zusammenhang bewertet werden“. Ein Projekt, das inzwischen bundesweit Interesse hervorruft, verdiene eine ausführliche und zusammenhängende Nachberichterstattung. Der Bericht werde daher umfassend und ehrlich über die Auswirkungen berichten. Also auch „partielle Misserfolge oder verbesserungswürdige Aspekte“ beachten, so die Verwaltung.