Schon als Schülerin war ihr klar, dass sie sich als Filmvorführerin engagieren möchte. Das Kino hat sich von einer Schließung gut erholt.
25-Jährige im VorstandFrüher schaute sie Filme im Brühler „Zoom“, heute führt Julia Liebig sie vor
Filme auf einer großen Leinwand im Kino zu sehen, statt zu Hause auf der Couch, das fand Julia Liebig schon als Kind spannender. Und über Kinoproduktionen, über Regie und Dramaturgie, über Kernbotschaften und Kritiken wird in ihrer Familie viel gesprochen. „Insofern war es für mich damals als Schülerin klar, dass ich mich als Filmvorführerin im Brühler Zoom-Kino engagieren möchte“, blickt die heute 25-Jährige zurück.
Das war vor acht Jahren. Inzwischen arbeitet sie bei den Brühler Stadtwerken und hat gerade ihren Bachelorstudiengang in Betriebswirtschaftslehre abgeschlossen.
Das Programmkino ist für Julia Liebig ein Kulturort
Was nur als Job neben der Schule begann, wurde eine vertiefende ehrenamtliche Arbeit für die 25-Jährige. Für sie ist gerade das Programmkino mit seinen gezielten Vorführungen und Veranstaltungen und zahlreichen Gästen mehr als nur eine Abspielstätte, sondern es ist ein Kulturort: „Egal, ob Blockbuster oder Art House – das Brühler Filmtheater sorgt für Gesprächsstoff und regt zum Nachdenken an.“
Um diesen Kulturraum auch nach der Pandemie zu erhalten, ist es für sie wichtig geworden, als Gestalterin und Nachwuchskraft dabei zu bleiben.
Das heißt, immer wieder steht sie im Foyer des Kinos an der Kasse, startet den Film, bringt den Raum nach der Vorführung wieder auf Vordermann, bringt sich in die Programmplanung und bei Veranstaltungen mit Gästen mit ein und ist mit andern Helfern beim Open-Air-Kino im Sommer im Rathausinnenhof dabei. Auch im Ausland durfte sie bereits filmische Erfahrungen machen: auf einem Filmfest im belgischen Gent.
Nun wurde sie bei der vergangenen Hauptversammlung des Vereins Zoom Brühler Kinotreff als jüngstes Mitglied neben Benedikt Poßberg und den beiden langjährigen Mitgliedern Sabine Gloystein und Monika Bremen in den Vorstand gewählt. „Das hat mich sehr gefreut“, sagt sie. „Denn zu helfen, ein Kino zu betreiben, ist für mich Teamarbeit. Und von den erfahrenen Hasen kann ich viel lernen“, ist sie überzeugt.
Rekordzahl von 33.000 Besuchern wie vor Corona ist das Ziel
Zusammen mit dem 29-jährigen Poßberg kümmert sie sich auch um die sozialen Medien, in denen sie für das Zoom-Kino wirbt. Da kam es gut an, dass das Brühler Haus im vergangenen Jahr die bisher besten Plätze in ihrer Geschichte bei den Kinoprogrammpreisverleihungen in Nordrhein-Westfalen (2. Platz) und bundesweit (7. Platz) belegen konnte.
„Was vielleicht auch daran lag“, so Liebig, „dass wir nach zwei nicht einfachen Pandemiejahren im Jahr 2022 das gewohnte umfangreiche Programm wieder umsetzen konnten“. Insgesamt gab es 897 Vorstellungen mit 18.600 Besuchern.
Die Rekordzahl von 33.000 Besuchern wie vor Corona zu erreichen, ist ein Ziel des neuen Vorstandes. Fortgeführt werden sollen auch die bewährten Kooperationen mit anderen Brühler Vereinen und Initiativen. Ebenso werden weiter Filmleute zu Gast sein.