Vorerst möchte die 23-Jährige in ihrem jetzigen Betrieb weitermachen und sich fortbilden. Alles Weitere lässt sie auf sich zukommen.
StuckateurinBrühlerin meistert ihre Prüfung zur Gesellin mit Bravour
Nicht jeder Weg zum Erfolg führt schnurstracks geradeaus. Das gilt auch für den Werdegang von Maja Bienentreu. Die 23-jährige Brühlerin darf sich seit ihrer Gesellinnenprüfung vor einigen Tagen innungsbeste Absolventin der Ausbildung zur Stuckateurin nennen, dabei wusste sie nach dem Abschluss der Schulzeit noch nicht so recht, wie es weitergehen würde.
Sie absolvierte ein Praktikum beim Schreiner, doch die Idee, dort eine Ausbildung zu beginnen, zerschlug sich. Vor drei Jahren dann folgte die entscheidende Weichenstellung. Ihr Nachbar Hans-Hermann Hürth bot ihr an, sich in seinem Betrieb für Denkmalpflege, Ausbau- und Fassadenarbeiten an der Bergerstraße umzuschauen.
Brühl: Zufrieden am Ende eines Arbeitstages
„Das habe ich ein paar Tage getan, und es hat mir viel Spaß gemacht“, sagt Maja Bienentreu. Kurz darauf begann ihre Ausbildung zur Stuckateurin. „Ich habe es nie bereut. Man sieht, was man tut. Das sorgt für Zufriedenheit am Ende eines Arbeitstages“, schildert sie die Vorzüge des Handwerks. Außerdem lerne man Handfertigkeiten, von denen man im Alltag profitiere.
„Wenn man seine Wohnung oder sein Haus saniert, kann man handwerkliches Können gut gebrauchen“, sagt sie. Ihr Chef ist angetan von seiner Gesellin, die ihre genauen Noten erst noch erfährt. Dass Bienentreu die Beste ihres Jahrgangs ist, sei Zeugnis ihres Fleißes, ihrer Talente und ihres Engagements.
Chef ist stolz auf die Gesellin
„Sie ist sehr ehrgeizig und mit viel Leidenschaft dabei“, sagt Hans-Hermann Hürth. Man sei stolz darauf, eine so talentierte und engagierte Fachkraft im Team zu wissen. In seinem Betrieb sind Frauen Normalität, in der Branche noch eher eine Ausnahme. Verwunderung registriere sie manchmal, wenn sie auf eine Baustelle komme, sagt Bienentreu,
Vorurteile oder Ablehnung aber nicht. „Die Herren benehmen sich gut, wenn Frauen da sind“, sagt sie. Besondere Freude bereitet ihr das Restaurieren von altem Stuck. Die denkmalgeschützten Fassaden aus der Gründerzeit seien eben nie gleich. Das sei eine Herausforderung, aber bereite besonderen Spaß, betont sie.
Entsprechend klar ist ihr Entschluss: Vorerst wolle sie in ihrem jetzigen Betrieb weitermachen und sich möglichst fortbilden. Was später einmal werde, lasse sie auf sich zukommen, sagt Bienentreu. Warum auch nicht? Dieser Plan ist schon einmal aufgegangen.