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Stadt präsentiert ProgrammAuf dem Belvedere in Brühl finden 140 Veranstaltungen statt

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt den von vielen geparkten Autos besetzten Belvedere-Platz.

Autos können während der Aktion „Brühl macht Platz“ vorübergehend nicht mehr auf dem Belvedere geparkt werden. Die Verwaltung weist auf die übrigen Parkhäuser hin und richtet einen Shuttlebus ein.

Im Rahmen der Aktion „Brühl macht Platz“ stellt die Stadtverwaltung viele Sport-, Kultur- und Mobilitätsveranstaltungen auf die Beine.

Die Verwaltung wartet mit einem 48-seitigen Prospekt auf, um Lust auf die Aktion „Brühl macht Platz“ zu machen. 140 Angebote werden für das vierwöchige Projekt angekündigt, dessen Aufhänger die europäische Mobilitätswoche ist. Kern ist die vorübergehende weitgehende Befreiung der Kölnstraße und des zentral gelegenen Belvedere vom rollenden und ruhenden Verkehr.

Los geht es am Freitag, 25. August, ihren Abschluss findet die Aktion am Samstag, 23. September. Dabei sind die vier Aktionswochen und die dazugehörigen Events den drei Themenbereichen Sport, Kultur und Mobilität zugeteilt. „Es gibt aber auch etliche themenübergreifende Veranstaltungen“, so die Stadt. Sport- und Fitnessangebote reichen von Gehfußball über Zumba-Workshops bis zu Basketballturnieren.

Rollator-Training und Rockmusik in Brühl

Der Bereich Kultur umfasst Chormusik, Auftritte von Bands unter dem Titel „Brühl rockt!“ und Lesungen. Ein Rollator-Training für Senioren und eine Kennzeichnungsaktion der Polizei für Fahrräder sind dem Themengebiet Mobilität zuzuordnen. Fortbildungskurse, Kunst-Events, Theateraufführungen und Spielaktionen erweitern das Spektrum. Außerdem gibt es feste Angebote für die gesamte Aktionszeit. Dazu zählen ein Fußballfeld, ein XXL-Sandkasten, der städtische Pump-Track und ein Strand-Bereich mit Hängematten.

Mit all diesen auch online vorgestellten kostenlosen Angeboten will die Stadt aufzeigen, welche Qualität der zentral gelegene Platz haben könnte, wenn er nicht in erster Linie dem Abstellen von Autos dienen würde. Letztlich geht es darum, eine Vision für einen Belvedere zu entwickeln. Zudem soll von Experten untersucht werden, wie sich der Verkehr verlagert, wenn der Platz und der nördliche Teil der Kölnstraße für Autos nur noch eingeschränkt zur Verfügung stehen.

Während die Befürworter das mit Landesmitteln unterstützte Projekt als zukunftsweisend feiern und sich über ein Plus an Lebens- und Aufenthaltsqualität entlang der sonst von täglich bis zu 6000 Pkw frequentierten engen Kölnstraße freuen, übten Teile der Politik und des Handels lange Zeit scharfe Kritik. Sie befürchten Umsatzeinbußen und Schwierigkeiten für die Bürger, Arztpraxen zu besuchen und ihren Einkauf zu erledigen. Zu den Kritikern zählt auch Frank Pohl, der Vorsitzende der Händlervereinigung Wepag.

Shuttlebus wird eingerichtet

Zwar sieht er an einigen Punkten ein Einlenken der Verwaltung, etwa die Einrichtung eines Shuttlebusses, der freitags bis sonntags vom Finanzamt-Parkplatz und der Kölnstraße 55 in die City fahren wird, und eine erweiterte Öffnungszeit der Aachener-Tiefgarage (ehemals Kaufhof), doch Begeisterung verspürt er nicht.

„Die meisten Veranstaltungen finden am späten Nachmittag oder Abend und damit außerhalb der gewöhnlichen Einkaufszeit statt“, sagt er. Zudem bemängelt Frank Pohl die Schwierigkeiten, Ärzte zu erreichen. „Mit einer besseren Kommunikation der Stadt mit dem Handel hätte es besser laufen können“, ist der Wepag-Vorsitzende überzeugt.