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Für zwei Millionen EuroTierheim Bergheim baut Hundehaus komplett um – Tiere sollen stressfreier unterkommen

Lesezeit 3 Minuten
Eine Frau mit einem Hund an der Leine zeigt auf ein Banner.

Heike Bergmann zeigt, wie das neue Hundehaus des Bergheimer Tierheims einmal aussehen soll.

Das Bergheimer Tierheim baut ein neues Hundehaus – die Quarantäne- und Krankenstation wurden bereits in Betrieb genommen.

„Vergangene Woche ist der große Baukran angerückt, als nächstes wird die Bodenplatte gegossen, und noch in diesem Jahr soll der Rohbau für unser neues Hundehaus stehen. Wir müssen im Moment viel improvisieren, aber es macht auch Freude zu beobachten, wie es auf unserer Großbaustelle Schritt für Schritt vorangeht“, sagt Heike Bergmann.

Schon jetzt sehnt die Leiterin des Niederaußemer Tierheims den Sommer 2025 herbei: „Dann sollte alles fertig sein, und wir werden hier eine komplette neue Anlage stehen haben, die modernsten Anforderungen genügt und in der sich all unsere Tiere richtig wohlfühlen können. Nichts mehr wird nach dem Komplettumbau an die alten Baracken erinnern.“ Zwei neue Gebäude, die unter anderem das Katzenhaus, eine Quarantäne- und eine Krankenstation beherbergen, konnten bereits in Betrieb genommen werden.

Arbeiten am Hundehaus beginnen

In diesen Tagen beginnen die Arbeiten am dritten und größten Trakt. Dessen Kernstück, das neue Hundehaus, liegt Bergmann besonders am Herzen: „Die alte Unterkunft war nicht nur völlig veraltet, sondern auch ungünstig angeordnet. Sobald Besucherinnen und Besucher das Gelände betraten, wurden die Hunde aufgeschreckt, und das große Kläffen ging los. Das bedeutete für die Hunde großen Stress, und Stress können die Tiere, die bei uns landen, am wenigsten gebrauchen.“

Derzeit werden knapp 20 Hunde in einer Notzwingeranlage versorgt. Geplant ist ein Zwingergebäude für etwa 40 Vierbeiner, das jedem Tier nicht nur einen kleinen Freiluftauslauf verschafft, sondern das vor allem so platziert wird, dass der oft rege Besucherverkehr weitläufiger am neuen Hundehaus vorbeigeführt wird. „Die Tiere werden ihren Tag viel ruhiger und ungestörter verbringen können“, erklärt Heike Bergmann voller Vorfreude, „auch unsere anderen Tiere werden profitieren, wenn das große Dauerbellen aufhört.

Hühner, Schlangen und Marder werden im Bergheimer Tierheim abgegeben

Obwohl Hunde und Katzen die Hauptklientel sind, landen auf dem Terrain zwischen Nieder- und Oberaußem noch viele andere Tiere, so Heike Bergmann: „Hühner und Schafe, verletzte Wildvögel und Igel, aber auch Schlangen, Eichhörnchen und Marder werden bei uns abgegeben, dazu Haustiere aller Art. Alle können wir nicht behalten. Wir peppeln sie auf und suchen dann Plätze in spezialisierten Tierstationen in der Umgebung.“

All das und auch den insgesamt rund zwei Millionen Euro teuren Umbau bezahlt der „Bund gegen Missbrauch der Tiere“ (BMT), der seit 2015 als Trägerverein des Heims fungiert, fast vollständig aus eigenen Mitteln und Spenden. Ohne einen großen Kreis ehrenamtlicher Kräfte wäre das Projekt kaum zu stemmen. „Da würden wir uns von den Kommunen, dem Kreis oder dem Land manchmal schon etwas mehr Wertschätzung auch finanzieller Art wünschen“, sagt Bergmann.

Helfen würde zuweilen auch ein größeres Verantwortungsbewusstsein in der tierhaltenden Bevölkerung. „Dass es im Rhein-Erft-Kreis seit Jahren behördlich untersagt ist, unkastrierte, nicht gekennzeichnete Hauskater frei herumlaufen lassen, hat sich offenbar noch nicht bei allen herumgesprochen“, erklärt Heike Bergmann. „Die Folge: Im Moment landen bei uns wieder ganz viele heimatlose und halb verhungerte Kätzchen. Ein bisschen mehr Vernunft würde da unser Heim entlasten, vor allem aber den Tieren viel Leid ersparen.“