Im Tierheim Bergheim entstehen neue Gebäude für Tiere und Personal. Der Verein freut sich über finanzielle Unterstützung.
UmbauLetzte Baracken im Tierheim Bergheim verschwinden – vorerst Aufnahmestopp
Ein paar Tage lang geht nichts mehr im Tierheim Niederaußem. Für Klein- und Wildtiere ist ein Aufnahmestopp verhängt, Hunde sollen möglichst auch woanders abgegeben werden, Besucher können derzeit nicht empfangen werden: Die letzten alten Baracken des Tierheims werden derzeit dem Erdboden gleichgemacht, unter anderem mit Asbestentsorgung. „Wir müssen gerade sehr flexibel sein, auch unsere Besucher“, sagt Tierheimleiterin Heike Bergmann.
In zwei Jahren soll der komplette Umbau des Tierheims abgeschlossen sein — der Trägerverein Bund gegen Missbrauch der Tiere (BMT) hat für jeweils 700.000 Euro bereits zwei neue Gebäude errichten lassen: Das Katzenhaus samt Büros sowie — gerade erst fertiggestellt— eine Katzenquarantäne und eine Krankenstation.
Derzeit wird der gegenüberliegende Trakt niedergelegt: Weichen müssen die Baracken, in denen bisher das Büro, das Katzenhaus, das Hundehaus, die Quarantänestation, die Praxis, die Waschküche, die Bereitschaftswohnung und auch die Schafställe untergebracht waren. „Das ist sehr viel an Räumen — aber anders geht es jetzt nicht mehr“, sagt Bergmann.
Das Team des Tierheims steht damit vor einer großen logistischen Aufgabe. Um die derzeit knapp 20 Hunde vorübergehend unterzubringen (sieben Hunde sind vom Tierheim Dellbrück aufgenommen worden), hat der Verein für rund 25.000 Euro eine Notzwingeranlage auf dem Gelände errichten lassen.
Das Provisorium soll allerdings Bestand haben, um später bei hohem Andrang weitere Hunde aufnehmen zu können. „Zurzeit geben viele Menschen ihre Hunde wieder ab, die sie in Coronazeiten angeschafft haben“, berichtet Bergmann. Das Tierheim, das derzeit auch 82 Katzen und 94 Kleintiere beherbergt und Tiere aus dem gesamten Rhein-Erft-Kreis aufnimmt, bekäme Anfragen für Abgaben sogar aus Hannover.
Kosten liegen bei etwa zwei Millionen Euro
In etwa zwei Wochen sollen die alten Baracken verschwunden sein, und an ihrer Stelle werden — vermutlich bis Mitte 2025 — ein neues Hundehaus, ein Vermittlungsbüro, ein Mehrzweckraum, Personalräume, eine Katzenkrankenstation sowie eine Abteilung für Kleintiere entstehen. Kosten laut Verein, der sich über Spenden für das große Bauvorhaben freuen würde: rund zwei Millionen Euro.
„Wir wollen mit dem Bau auch ein stressfreies Tierheim für alle erreichen“, sagt Heike Bergmann. Hundegekläffe im Zwinger, sobald ein Besucher das Hundehaus betritt, soll es nicht geben. Der Verein BMT hatte das Tierheim 2015 vom damals insolventen und 45 Jahre alten Tier- und Naturschutzverein Bergheim/Erftkreis übernommen und einen kompletten Umbau versprochen.