VersorgungBergheims Bürgermeister schreibt wegen Krankenhausplan Brandbrief an Gesundheitsminister

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Das Bergheimer Krankenhaus.

Das Maria-Hilf-Krankenhaus würde von den Streichplänen des Gesundheitsministeriums hart getroffen.

Volker Mießeler befürchtet den Verlust wichtiger Abteilungen und Leistungen für das Maria-Hilf-Krankenhaus.

Die Krankenhausplanung des NRW-Gesundheitsministeriums könnte massive, gar lebensbedrohliche Einschnitte für viele Krankenhäuser bedeuten. Bergheims Bürgermeister Volker Mießeler hat sich nun mit deutlichen Worten an Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann gewandt. Der Plan für das Maria-Hilf-Krankenhaus (MHK) sei geeignet, „einen handfesten Skandal in der Öffentlichkeit auszulösen, denn es bringt das Krankenhaus in ernsthafte Schwierigkeiten“.

Konkret befürchtet Mießeler nach den Informationen, die das MHK vom Ministerium erhalten habe, den Wegfall „der endoprothetischen, wirbelsäulenchirurgischen und der HNO-Versorgung“. Und: „Bei der allgemeinen Inneren Medizin und der allgemeinen Chirurgie ist die Fallzahl, die dem Krankenhaus zugestanden worden ist, überdies zu gering.“

Mit Kündigungen ist zu rechnen, wenn es bei den Plänen bleibt

Dem MHK bliebe demnach nur die Notfall- und Grundversorgung und mit Einschränkungen die Kardiologie. „Eine Kündigung medizinischen Personals in unserer vom Strukturwandel betroffenen Stadt kann nicht mehr ausgeschlossen werden“, schreibt Mießeler. „Schließlich am bedenklichsten: Auch die Versorgung der Patienten mit den stationären medizinischen Leistungen ist einer erheblichen Verschlechterung ausgesetzt. Es ist mit einer Verlängerung von Wartezeiten für Behandlungen zu rechnen.“

Mießeler bittet Laumann eindringlich, den Krankenhausplan zu ändern. Schließlich sei das Ziel des Krankenhausplans ja, eine Stabilisierung der flächendeckenden Krankenhausversorgung zu bewirken. „Diese Zielsetzung, die ich teile, sehe ich bezüglich des Cellitinnen-Krankenhaus Maria-Hilf Bergheim in ihr genaues Gegenteil verkehrt, wenn die Planungen lhres Hauses sämtliche Bemühungen des Krankenhauses der letzten Jahre um eine qualifizierte Primärversorgung im ländlichen Raum konterkarieren“, schreibt Mießeler.

Rückendeckung bekommt Mießeler von Bergheims Ortsbürgermeister Christian Karaschinski. „Es sollte nicht nur um den Erhalt des Krankenhauses, sondern vielmehr um seine Stärkung gehen“, sagt Karaschinski. „Das Krankenhaus gehört nicht nur zum Stadtbild, es ist wichtig für die medizinische Versorgung und auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.“

Das MHK wurde 1871 von den Schwestern der Kongregation der „Armen Dienstmägde Jesu Christi“ gegründet. Seitdem ist es in kirchlicher Trägerschaft. Derzeit ist die Stiftung der Cellitinnen Trägerin des Krankenhauses, das über fünf Hauptfachabteilungen verfügt: Innere Medizin, Invasive und Interventionelle Kardiologie, Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Orthopädie, sowie Anästhesie und Intensivmedizin mit spezieller Schmerztherapie. Zudem stehen den Patienten Belegärzte für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde zur Verfügung.

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