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Ein seltener GastSchwarzer Schwan auf der Erft entdeckt

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Günther Einecke und seine Frau haben auf der Erft einen Schwarzschwan in Begleitung eines Höckerschwans gesichtet.

Bergheim-Zieverich – Eine echte Seltenheit haben Günther Einecke und seine Frau kürzlich auf der Erft in Zieverich entdeckt. Etwa 100 Meter oberhalb des Kindergartens in der Nähe des Wohnparks schwamm ein schwarzer Schwan, ein sogenannter Trauerschwan, über die Erft. In harmonischer Eintracht glitt ein weißer Höckerschwan neben dem seltenen Tier übers Wasser. „Das hat uns unheimlich verwundert“, berichtet Einecke. Weiße Schwäne sähen er und seine Frau häufiger, „aber einen schwarzen haben wir noch nie gesehen“.

Und das sei kein Wunder, denn besonders häufig seien die schwarzen Vögel hier in der Region nicht, bestätigt Peter Tröltzsch von der Biologischen Station Bonn/Rhein-Erft. Der Trauerschwan (Cygnus atratus, Gattung: Schwäne) gehört zur Familie der Entenvögel (Ordnung: Gänsevögel) und kommt eigentlich aus Australien. Aber bereits seit dem 18. Jahrhundert seien die schwarzen Schwäne Attraktionen in Parkanlagen gewesen, berichtet Tröltzsch. „Wasservögel gehörten zum Parkinventar.“ Man fand sie häufig auf Zierteichen, aber auch in Zoogewässern. „Die Schwäne im Freien sind meistens Gefangenschaftsflüchtlinge.“

„Der Trauerschwan pflanzt sich nicht gut fort“

Der Schwarzschwan hat den längsten Hals aller Schwäne, das Tier wird ausgewachsen zwischen 1,10 und 1,40 Meter groß. Der Atlas deutscher Brutvogelarten zähle laut dem Experten der Biologischen Station zwischen 2005 und 2009 lediglich 20 bis 30 Brutpaare in Deutschland. Die erste Freilandbrut sei für das Jahr 1963 dokumentiert. „Der Trauerschwan pflanzt sich nicht gut fort“, stellt der Experte fest. Es gebe einfach wenige Partner. Von Hybriden, also Kreuzungen zwischen schwarzen und weißen Schwänen, weiß er nichts und kann sich das auch nicht vorstellen: „Die Artbarrieren bei Wasservögeln sind groß“, erklärt er. Der Höckerschwan (weiß) sei deutlich größer und agiere gegenüber dem Trauerschwan sehr dominant. Es könne auch Vorkommen, dass er den Schwarzschwan an Futterplätzen verdränge.

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Nordrhein-Westfalen böte sich für die Tiere als Lebensraum an, weil es hier viele „parkähnliche Strukturen“ gebe, sagt Tröltzsch. Also Gewässer und Grün. Der Trauerschwan möge eine Struktur um seine Gewässer, die „nicht so aufgeräumt“ sei, zum Beispiel solche, die von viel Schilf umgeben seien.