Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Bergheim zeigten bei der Kulturwoche Theaterstücke, Musicals und Kunstwerke.
KulturwocheBergheimer Schülerinnen und Schüler auf Zeitreise mit Omas alter Uhr

Der DG-Kurs des siebenten Jahrgangs schickte das Publikum auf eine Zeitreise.
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Auf eine Zeitreise begeben sich drei Jugendliche, um zu bemerken, dass es auch anderswo und anderswann nicht viel besser in der Welt aussah. Ein anderes Theaterstück der Schulkulturwoche der Gesamtschule beschäftigt sich mit der chinesischen Philosophie von Yin und Yang. Sie besagt, dass das Leben besser gelingt, wenn Gegensätze einander befruchten, anstatt sich argwöhnisch zu sabotieren. Seit dem Schuljahresbeginn haben sich Schülerinnen und Schüler der Stufen sieben bis zehn auf den Tag vorbereitet, an dem sie ihre selbst erdachten, verfassten und gestalteten Theaterstücke im Bürgerhaus präsentieren konnten.
Traditionell und zum 19. Mal fand die Schulkulturwoche vor den Osterferien statt, berichtete Uwe van Egdom, der das Fach Darstellen und Gestalten als Wahlpflichtfach 1996 in den Stundenplan der Schule hievte und bis heute die Kulturwoche federführend organisiert. Nach der Eröffnung einer Kunstausstellung im Foyer am Montag eroberten die Theaterleute das Bürgerhaus.
Bergheim: Die Zeitreisenden kehren desillusioniert zurück
Die Siebtklässler erzählten im stummen Theater von drei Jugendlichen, denen die Oma auf dem Sterbebett eine Halskettenuhr schenkt. Mit der gehen sie auf Zeitreise. Sie besuchen einen Saloon und barocke Königshäuser, sie treffen auf Marsmännchen und eine Tanzcompanie. Nicht überall werden sie freundlich empfangen. Schließlich kehren sie halb desillusioniert, halb glücklich in ihr bisheriges Leben zurück und geben, zurück am Sterbebett, der Oma die Uhr mit ins Grab.
Beseelt wechselten die rund 30 Jugendlichen während der Aufführung die Perspektiven und die Zeitalter und fanden in guter Abstimmung zu einer schlüssigen Darstellung, unterstützt von der ebenfalls in der Schule beheimateten Technik-AG, die geschmeidig für Licht und Ton sorgte. Schülerin Amalia war begeistert, auf der Bühne stehen zu können. „Das war ein lustiges und berührendes Erlebnis“, befand sie nach dem Schlussvorhang, der mit reichlich Applaus verbunden war, auch für die Lehrerinnen und Lehrer.
Auch die Achtklässler hatten sich verschiedene Perspektiven ausgedacht. In schwarzen und weißen T-Shirts trafen sie als zunächst sich misstrauisch beschnuppernde, dann offen sich bekriegende Parteien aufeinander. „Was haben wir mit der Welt gemacht?“ kommen sie angesichts des Schlachtfelds zu dem Schluss, dass sich etwas ändern muss. Nach zunächst gegenseitigen Schuldzuweisungen finden sich die Schwarzen und die Weißen zu Yin und Yang zusammen.
Überzeugend und mit erkennbarer Spielfreude stellten die Gesamtschülerinnen und -schüler in dem schwierigen Stoff das Dilemma dar, das die Philosophie, auch die chinesische mit Yin und Yang, der Welt hinterlässt – inklusive eines friedlichen, aber utopischen Schlussidylls.
Schulleiter Claus Wallat, der auch seinen seit zehn Jahren im Ruhestand lebenden Vorgänger Werner Zimmermann als Stammgast der Kulturwoche begrüßen konnte, lobte die Leistungen der Schülerinnen und Schüler. „Sie sind wahnsinnig nervös, weil sie eine tolle Leistung hinlegen wollen und auch werden“, versprach er und gab den Akteuren für die ersten beiden Stunden des nächsten Tags schulfrei.
An den weiteren Abenden zeigten die Neuntklässler „Once upon a time in Bergheim“, ein humorvolles Stück über Schneewittchen an der Erft. Der zehnte Jahrgang brachte ein originelles Musical mit Livegesang über Rapunzel auf die Bühne. Nicht dabei in der Kulturwoche war diesmal der Musikabend. Er folgt im Mai.