Robert Redford hat Bild von ihrBergheimer Künstlerin stellt in der ganzen Welt aus
Bergheim-Glessen – „Ich wohne in einer Galerie, das ist toll“, freut sich der Ex-Radprofi Marcel Wüst und blickt begeistert und stolz um sich. Und tatsächlich gibt es an den Wänden des modernen Einfamilienhauses in einer beschaulichen Stichstraße in Glessen kaum mehr einen freien Platz: An den Wänden und auch im Treppenaufgang hängen bunte, lebhaft komponierte Leinwände mit Acrylfarbe im Mittel- und Großformat. Im Dachgeschoss wird dann schnell klar, woher die Werke stammen: Susanne Herbold, die Ehefrau von Wüst, hat sich dort ein lichtdurchflutetes Atelier geschaffen und folgt ihrer Leidenschaft – der Malerei.
Akkurat sind die Farben geordnet und die Pinsel in Bechern sortiert, kleine Notizzettel und Motivideen hängen an den Regalböden, und über einem mit Farbtupfern übersäten Sofa gibt es eine kleine Ausstellung mit Editionen auf Acrylglas und personalisierten Werken. An der „Arbeitswand“ hängt eine Leinwand aus der Serie „FreakOut!“ und spiegelt mit ihrem mehrschichtigen aufgetragenen Gelb die Wärme der Frühlingssonne, die durch das neue Dachfenster ins Atelier scheint.
Bergheimerin stellte erstmals 2003 aus
Die 52-jährige sieht Kunst als ein positives Statement, das gute Energie und Lebensfreude ausstrahlt. „Ich will Menschen erreichen und zum Innehalten bringen, sie sollen sich Zeit nehmen und sich von der Kunst aus dem Alltag heben lassen“, erläutert sie engagiert. Schon 2003, bei der ersten offiziellen Ausstellung auf der Palliativstation der Uni-Klinik Köln, habe sie gemerkt, wie sehr man Menschen mit Kunst helfen könne und welche Farben ihnen gut tun: „Kunst kann die Energie in Räumen verändern und Menschen positiv beeinflussen.“
Und seitdem ist viel passiert: Ihre Bilder werden in New York, Mailand, Barcelona und Berlin ausgestellt, der Schauspieler Robert Redford und der Musiker Mick Jones von Foreigner besitzen Unikate von ihr, und die selbst gestaltete Homepage mit Onlinegalerie wurde für einen Wettbewerb zum „Shop des Jahres“ nominiert. Zudem gab sie ihren Beruf als Globalization Managerin im Tourismus im vergangenen Jahr auf, um sich ganz der Kunst widmen zu können: „Aktuell fügt sich alles ganz wunderbar“, kommentiert Susanne Herbold glücklich.
Künstlerin wollte Kaffee mit Wolfgang Niedecken trinken
1990, direkt nach dem Abitur, kam sie aus Niedersachsen nach Köln – mit dem Vorsatz, „einmal mit Wolfgang Niedecken von BAP einen Kaffee zu trinken“. Auch wenn dies noch nicht passiert ist, blieb sie im Rheinland, zog 2005 nach Pulheim-Dansweiler und lebt nun mit ihrem Mann und ihrer 16-jährigen Tochter in Glessen.
Von dort aus treten ihre dynamisch gestalteten Werke nun den Weg in alle Welt an: Im März dieses Jahres waren vier großformatige Leinwände in der New Yorker Agora Gallery im Künstlerviertel Chelsea ausgestellt. „Der direkte Austausch mit den internationalen Besuchern und anderen Künstlern hat mir bislang gefehlt, es war so spannend, die Reaktionen zu sehen“, schwärmt die Malerin.
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Auch der Rest des Terminkalenders für dieses Jahr ist schon gut gefüllt: Ende August wandern zehn Werke zu der neu eröffneten Galeria Azur an die Karl-Marx-Allee in Berlin, und im November ist die Bergheimerin bei der internationalen Kunstmesse FIRA Internacional d’ Art im Museo de Maritim in Barcelona vertreten.