Als es in den Nachbarkommunen noch keine Gesamtschulen gab, war der Andrang auf die Schule in Quadrath-Ichendorf riesig.
30 JahreKollegium der Gesamtschule Bergheim blickt auf eine Erfolgsgeschichte zurück
Eine Schule feiert ihren Gründungstag: Die Gesamtschule Bergheim wird 30 Jahre alt und lädt für Samstag, 13. April, 10 bis 14 Uhr, zu einem großen Schulfest ein. Auf dem Programm stehen viele Mitmachaktionen und Bühnenauftritte. Gegründet wurde die Gesamtschule 1993. Der Standort an der Herbergerstraße war derselbe, die Schule richtete sich in den Räumen der damals auslaufenden Jahn-Hauptschule ein.
Erster Schulleiter war Werner Zimmermann, der 2015, nach 22 Jahren an seiner Gesamtschule, in den Ruhestand ging. Die Schule fing klein an: mit 146 Schülern und einem Dutzend Lehrern. Nach mehreren Anbauten in den 90er-Jahren - zuletzt bekam die Schule im Jahr 2014 eine neue Pausenhalle - werden heute 1029 Schüler von rund 100 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet.
Als es in den Nachbarkommunen noch keine Gesamtschulen gab, war der Andrang auf die Schule in Quadrath-Ichendorf riesig. „Es gab zeitweise 300 Anmeldungen bei 150 Plätzen“, sagt der heutige Schulleiter Claus Wallat. Die Lage hat sich inzwischen entspannt, doch noch immer muss die beliebte Schule Kinder abweisen.
Bergheim: Schule sieht sich nicht als reine Anstalt für Wissensvermittlung
In diesem Schuljahr etwa sind es 160 Anmeldungen bei nur noch 135 Plätzen in der Eingangsstufe – die Größe der Klassen wurde inzwischen auf höchstens 27 Schülerinnen und Schüler in der Stufe fünf begrenzt. Die Schule will sich nicht als reine Anstalt für Wissensvermittlung sehen. „Miteinander leben und lernen – das ist unser Motto, und das meinen wir auch so“, sagt Wallat.
Es gebe ein enges Vertrauensverhältnis zwischen Lehrern und Kindern. Und auch die didaktische Leiterin der Gesamtschule, Natascha Kierdorf, sagt: „Wir begleiten die Kinder sehr eng.“ Und so achte die Schule nicht nur auf inhaltliche Schwerpunkte, etwa auf die Zertifizierung als MINT-Schule mit Schwerpunkten auf Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.
Weitere Besonderheit der Schule: die Sozialpraktikanten
Es gehe auch um Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schüler bei Themen, die nicht auf dem Lehrplan stehen. So können etwa die Oberstufenschülerinnen und -schüler außerhalb des Unterrichts lernen, wie man eine Steuererklärung ausfüllt oder worauf man bei einem Mietvertrag achten muss. Die Angebote sollen später in den Unterricht eingebunden werden.
Weitere Besonderheit der Schule: die Sozialpraktikanten. Schülerinnen und Schüler der Stufe 12 bieten, mit Betreuung von Lehrern, Arbeitsgemeinschaften für Kinder der Stufe 6 an. „Das Thema steht ihnen frei“, sagt Wallat. Überhaupt gebe es viele Möglichkeiten für Schülerinnen und Schüler, sich sozial zu engagieren.
„Wir wollen die verschiedensten Kinder in ihrer Verfasstheit annehmen und fördern.“ Für die Gesamtschule steht pünktlich zum 30-Jährigen, das im März schon mit einem Festakt gefeiert wurde, ein großer Schritt in die digitale Zukunft an. Sämtliche der rund 40 Klassenräume sowie zahlreiche Fachräume werden in den nächsten Wochen mit insgesamt 67 digitalen Tafeln ausgestattet. „Das soll eine Bereicherung für unsere Schule werden“, sagt Wallat.