Der Bedburger Fraktionsvorsitzende der Grünen hat einen Brief an Robert Habeck geschrieben. Damit setzt sich Jochen vom Berg dafür ein, dass Bürgerinnen und Bürger mehr Geld für den Strom aus ihren Photovoltaikanlagen bekommen.
Brief an HabeckBedburger Fraktionsvorsitzender will mehr Geld für private Photovoltaikanlagen
Die Ölpreise, die Gaspreise, aber auch die Strompreise steigen und steigen. Die Energiekonzerne machen hohe Umsätze. Das sieht man im Rhein-Erft-Kreis sehr deutlich an den dampfenden Kraftwerken, die auf vollen Touren laufen.
Aber Strom wird nicht nur aus Braunkohle erzeugt. Abertausende Privatleute tragen mit ihren Photovoltaikanlagen dazu bei. Doch die meisten von ihnen profitieren nicht vom jüngsten Preisanstieg.
Bedburger Fraktionsvorsitzenden der Grünen stellt Forderung an Robert Habeck
Das lässt dem Bedburger Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Jochen vom Berg, keine Ruhe. Nun schrieb er einen kritischen Brief an Wirtschaftsminister Robert Habeck, ebenfalls von den Grünen. Seine zentrale Botschaft: „Weshalb wird die Installation von Solarpaneelen nicht dadurch gefördert, dass privaten Erzeugerinnen und Erzeugern ein ehrlicher Preis für die Einspeisung ins Netz gezahlt wird, statt der lächerlichen sieben Cent pro Kilowattstunde?“
Dieser „von anderen erzeugte Strom“ sorge doch für einen „gewaltigen Zugewinn“ bei den Energieversorgungsunternehmen, die den Strom inzwischen „für 50 Cent pro Kilowattstunde und mehr weiterverkaufen und dabei einen satten Gewinn einstreichen“, kritisiert der Fraktionsvorsitzende: „Das erscheint uns völlig unverständlich und ausgesprochen ungerecht.“
Der Brief enthält auch zwei Fotos der dampfenden Kraftwerke in Niederaußem und Neurath. „Diese beiden Fotografien zeigen sehr deutlich, in welcher unkomfortablen Situation wir derzeit hier in Bedburg, das heißt mitten zwischen den Tagebauen Hambach und Garzweiler, leben. Soviel Dampf und Abgas haben wir in den vergangenen Jahren noch nie wahrnehmen müssen.“
Jochen vom Berg: „Einspeisevergütung soll motivationsfördernd aufgestockt werden“
Seit Jahren schon versuche die Fraktion der Grünen, „die Menschen in unserer Stadt zu motivieren, ihre Dächer zu nutzen oder zur Verfügung zu stellen, um die regenerative Stromerzeugung voranzubringen“, schreibt vom Berg: „Dann werden wir immer wieder gefragt, weshalb es in Deutschland nicht so gehandhabt wird wie in den Niederlanden, dass der eingespeiste Strom der Solaranlage den Zähler rückwärts laufen lässt, so dass er den gleichen Geldwert generiert wie die Verbraucherinnen und Verbraucher den Stromanbietern zahlen müssen.“
Diese Forderung ist aus Sicht der Bedburger Grünen zwar übertrieben, „da die Gebühren für die Netznutzung und ähnliches berücksichtigt werden müssen“. Doch ein bisschen mehr dürfte es schon sein: „Im Ergebnis sollte die Einspeisevergütung motivationsfördernd aufgestockt werden, damit an der Investition in eine Photovoltaikanlage gewissermaßen kein Weg vorbeiführt.“
Eine Änderung der gegenwärtigen Regelung würde „der Transformation zu regenerativer Energie einen gewaltigen Schub versetzen und den Kohlendioxidausstoß der hiesigen Kraftwerke erheblich reduzieren helfen“, glauben die Bedburger Grünen: „Die Solaranlagen werden auch größer ausfallen, weil über den Eigenbedarf hinaus geplant werden kann.“
Nach dem Brief an „Herrn Dr. Habeck, lieber Robert“ hoffen Jochen vom Berg und seine Kollegen aus der Ratsfraktion nun auf „ermutigende“ Post aus Berlin.