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'Ndrangheta-StützpunktMafia-Ermittlungen gegen Bedburger Eisdielenbetreiber dauern an

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Ein Einsatzfahrzeug der Polizei.

Ein Einsatzfahrzeug der Polizei. (Symbolbild)

Auch in Siegen betrieb der Tatverdächtige eine Eisdiele, laut Staatsanwaltschaft zur Geldwäsche und als Logistikstützpunkt.

Die Staatsanwaltschaft in Düsseldorf teilte auf Anfrage mit, dass gegen einen früheren Betreiber der Eisdiele am Bedburger Marktplatz weiterhin wegen des Tatvorwurfs ermittelt werde, er habe die italienische Mafia unterstützt. Allerdings gebe es über seine Aktivitäten in Bedburg derzeit keine Informationen, berichtete Julius Sterzel, Sprecher der Staatsanwaltschaft: „Mehr können wir dazu zurzeit nicht sagen. Wir sind noch im Ermittlungsverfahren.“

Hinweise lägen hingegen für eine Eisdiele in Siegen vor, die der Tatverdächtige als Stützpunkt der kalabrischen Mafia 'Ndrangheta genutzt haben soll, so der Tatvorwurf. Einsatzkräfte der Polizei NRW und der Staatsanwaltschaft Düsseldorf hatten am Morgen des 3. Mai 2023 über 50 Objekte durchsucht, darunter Häuser, Wohnungen, Büros und Geschäftsobjekte in Nordrhein-Westfalen sowie vier Objekte im thüringischen Erfurt. Dabei vollstreckten sie 18 Haftbefehle.

Mit italienischen Behörden wurde zusammengearbeitet

Der Schwerpunkt der Maßnahmen lag in den Städten Bedburg, Bergisch-Gladbach, Siegen und Wuppertal. Einem Zusammenschluss von sieben Beschuldigten wurde laut Staatsanwaltschaft vorgeworfen, auf Geheiß eines hochrangigen Mitglieds der 'Ndrangheta aus San Luca in Kalabrien ein Eiscafé in Siegen betrieben zu haben, bei dem es sich nach Erkenntnissen der italienischen Strafverfolgungsbehörden um einen führenden Verantwortlichen im internationalen Kokainhandel gehandelt haben soll.

Dieser habe laut Staatsanwaltschaft „mutmaßlich einen Teil des Erlöses aus den Betäubungsmittelgeschäften, circa 400000 Euro, in eine Eisdiele investiert haben“.Diese Eisdiele in Siegen diente zum einen der Wäsche der Wäsche der Gewinne aus dem illegalen Verkauf von Betäubungsmitteln, zum anderen auch als Logistikstützpunkt für die 'Ndrangheta in NRW.

Die Herkunft des Geldes sollte verschleiert werden

Um die Herkunft des Geldes und den wahren Geldgeber zu verschleiern, habe der 36 Jahre alte, italienische Beschuldigte offiziell eine GmbH gegründet und betrieb das Eiscafé in Siegen gemeinsam mit seinem 38 Jahre alten Bruder.

Auch in Bedburg habe er ein Eiscafé betrieben, bestätigte die Staatsanwaltschaft. Die Tatverdächtigen hätten unter anderem Kuriere und Strohleute mit italienischer Staatsbürgerschaft beschäftigt und einen Teil der Einnahmen aus dem Tagesgeschäft auf bislang nicht bekanntem Weg an die im Hintergrund agierenden Mitglieder der 'Ndrangheta gezahlt.