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Neue UnterkünfteIn ehemaligem Bedburger Fitness-Studio sollen Geflüchtete untergebracht werden

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Im Ratssaal der Stadt wurde über die geplante Unterbringung von Flüchtlingen in Bedburg diskutiert.

Im Ratssaal der Stadt wurde über die geplante Unterbringung von Flüchtlingen in Bedburg diskutiert.

Bürger machen sich Sorgen, dass sich das Viertel zu einem sozialen Brennpunkt entwickeln könnte. Bürgermeister Sascha Solbach sieht das anders.

Die Stadt plant, im ehemaligen Fitness-Studio Move an der Adolf-Silverberg-Straße bis zu 100 Flüchtlinge unterzubringen. Parallel dazu gebe es Pläne, etwa 800 Meter weiter unweit der Ditib-Moschee Modulbauten für bis zu 100 weitere Geflüchtete zu errichten.

Die Bürgerhalle in Königshoven, in der bisher Flüchtlinge untergebracht worden waren, könne wieder ihrer ursprünglichen Bestimmung als Veranstaltungsort übergeben werden, sagte Bürgermeister Sascha Solbach, der durch eine öffentliche Bürgerversammlung im Ratssaal führte.

Nur rund 30 Menschen waren erschienen, darunter einige Politiker und Verwaltungsleute. Trotz des zahlenmäßig eher geringen Interesses war die Kritik zu Beginn der Veranstaltung recht deutlich. Einige Anwohner fürchten, dass durch die Flüchtlingsunterkünfte und durch die Bahnhofsnähe in dem Bereich ein „sozialer Brennpunkt“ entstehen könnte. Es seien nur 400 Personen, die um die Flüchtlingsunterkünfte herum wohnten, das erschwere die Integration von etwa 200 Flüchtlingen.

Bürgermeister Solbach: „Kümmern“ ist der zentrale Begriff bei Flüchtlingsheimen

Schon jetzt sei der Bahnhof oft verdreckt und der Bereich um die Adolf-Silverberg-Straße durch die vielen Schüler, die dort schon jetzt ihren Müll achtlos wegwürfen. Auch ein nahe gelegener Spielplatz an der Moschee würde zu Gebetszeiten mitunter bis 22 Uhr genutzt, was zu Lärmbelästigungen führe. Die Vertreter der Stadtverwaltung versprachen, sich umgehend darum zu kümmern.

„Kümmern“ ist für Bürgermeister Solbach auch der zentrale Begriff, wenn es um die Flüchtlingsheime geht: „Sie werden keinen sozialen Brennpunkt dort bekommen. Wir werden uns Tag und Nacht um die beiden Einrichtungen kümmern. Auch ich persönlich“, versprach Solbach, der selbst unweit mehrerer Flüchtlingsunterkünfte wohnt und betonte: „In unserer Nachbarschaft ist es nicht sicherer, aber auch nicht unsicherer geworden. Entscheidend ist, dass wir uns um die Menschen kümmern, die zu uns kommen werden.“

607 Geflüchtete gibt es in Bedburg

Der Standort nahe dem Bahnhof biete für die Geflüchteten die Möglichkeit, einzukaufen und sich mit Bus und Bahn zu bewegen. Das erleichtere die Integration. Insgesamt gibt es zurzeit 607 Geflüchtete in Bedburg, davon 340 Ukrainer.

400 sind in städtischen Gebäuden „in allen Stadtteilen“ untergebracht, gut 200 privat. Etwa 200 weitere Menschen würden im Laufe des Jahres erwartet, sagte Solbach: „Eine große Herausforderung für uns, denn das sind nicht alleinreisende Männer, sondern auch viele Kinder, darunter Waisen.“

Woher denn die Flüchtlinge kämen, die nun erwartet würden, wollte eine Dame wissen. Reinhard Stroben von der Verwaltung sagte: „Das wissen wir nie, aber die letzten 100 uns zugewiesenen Flüchtlinge waren zu je 20 Prozent Ukrainer, Afghanen, Syrer und Türken. Die restlichen 20 Prozent umfassen alle andern Nationen.“

Kämmerer Herbert Baum betonte, dass die Stadt trotz angespannter Finanzen zwei weitere Streetworker einstellen wolle und für das Move ein eigener 24-Stunden-Sicherheitsdienst engagiert werde. Außerdem werde es Hausmeister geben.

Im Move sollen Flüchtlinge untergebracht werden, deren Anerkennungsverfahren noch liefen. In den Neubauten aber sollen Flüchtlinge mit dauerhaftem Aufenthaltsstatus leben, die schon arbeiten dürfen und eine drei- bis fünfjährige Residenzpflicht in Bedburg hätten. Das seien oft Familien. Wenn der Flüchtlingsstrom nachlasse, könnten sowohl das Move als auch die Modulwohnungen für andere Zwecke verwendet werden. Blerichens Ortsbürgermeister Rudolf Nitsche sagte: „Wir haben uns diese Auswahl nicht leicht gemacht. Niemand hat einen besseren Standort gefunden. “