Wer den Raum direkt neben dem lang ersehnten Bistro mit Kaffee, Kuchen und Kaltgetränken direkt am Staudamm der Großen Dhünn-Talsperre betritt, hebt ab – zumindest virtuell. Denn über dem Landschaftsrelief direkt am Eingang der interaktiven Dauerausstellung „Wasser verbindet“, fühlt man sich unwillkürlich wie ein Vogel, der hoch über Deutschlands zweitgrößter reinen Trinkwassertalsperre schwebt.

Per Knopfdruck in die Vergangenheit

Per Knopfdruck lassen sich auf das Landschaftsrelief die alten Orte und Straßen einblenden, die sich im Tal befanden, bevor dort 1975 bis 1985 die 81 Millionen Kubikmeter fassende Talsperre errichtet wurde. Auch die Schutzzonen rund um den Stausee und die Flüsse und Bäche, die ihn speisen, lassen sich einblenden. Eine faszinierende Reise in eine Welt des Wassers – und nicht die einzige spannende Entdeckerstation in den Räumen des im vergangenen Jahr eröffneten Forums Aqualon.

So können Besucher an Hörstationen lauschen, wie es früher war im Dhünntal, bevor das Wasser kam, oder an interaktiven Bildschirmen Einblicke in die Technik der Talsperre bekommen. Guckkästen laden zum Entdecken seltener Tierarten ein, die in der Schutzzone rund um die Talsperre in den vergangenen Jahrzehnten einen Lebensraum gefunden haben.

Wo Wasser mehr ist als „Wareneingang“

„Wenn man den Menschen zeigt und erklärt, warum es so wichtig ist, das Trinkwasser, aber auch die Natur rund um die Talsperre zu schützen und zum Beispiel die Schutzzone 1 keinesfalls zu betreten, dann haben sie auch ein ganz anderes Verständnis dafür, warum draußen einiges eben nicht zugänglich ist“, erklärt Aqualon-Geschäftsführerin Birgit Bär.

Schließlich bedeutet Wasser gerade in einer im Durchschnitt immer wärmer werdenden Zeit nicht nur „Wareneingang“, wie beim Wupperverband schmunzelnd gerne auch der Regen genannt wird, sondern im besten Fall auch vielseitige Lebensgrundlage.

Aqualon Forum in früherer Werkstatt

Dass in den Räumen des heutigen Aqualon-Forums, das übrigens auch über einen Seminarraum verfügt, einst eine Werkstatt des Wupperverbands als Talsperrenbetreiber untergebracht war, ist an einer Stelle auch in der Ausstellung noch zu erahnen – wenn man es weiß. Denn wer an einer der Stationen durch eine Glasscheibe einen Blick „unter Wasser“ wagt, schaut dabei in den ehemaligen Werkstattfahrzeuggraben – der in der modernen Aufmachung natürlich nicht mehr als solcher zu erkennen ist. Ein Ort für spannende Entdeckungen.

„unverDHÜNNt“

Projekttage zur Dhünn-Talsperre sollen Natur- und Gewässerschutz in Rhein-Berg fördern

Von

Guido Wagner

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Dauerausstellung „Wasser verbindet“ mit Bistro (Kaffee, Kuchen, Kaltgetränke) direkt am Staudamm der Großen Dhünn-Talsperre in Wermelskirchen-Lindscheid (auf Wanderparkplatz vor dem Ort parken und dann zu Fuß hinunter zur Talsperre), Öffnungszeiten der Ausstellung Do – So 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei! Bistro samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Infos gibt es auch hier im Internet.