AboAbonnieren

StadtentwicklungBurscheid kann erste Weiche für das Haus der Kulturen stellen

Lesezeit 2 Minuten

Das Bochumer Archwerk zeigt in einer Simulation, wie es werden könnte.

Burscheid – Hinten ein Rucksack, vorne ein Portal mit Pultdach: Das Haus der Kunst soll in seinen Potenzialen bei der Fläche wie auch den Funktionen erweitert werden, sich zum Haus der Kulturen wandeln. Im Rahmen des Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzept wäre das ein ganz entscheidender Schritt nach vorne.

Klarheit über Förderung im nächsten Jahr

Aber ein solches Haus muss auch bespielt werden. Und angesichts der finanziell nach wie vor „überschaubaren“ Spielräume der Stadt, ist das Nutzungs-, Kosten-, Finanzierungs- und Trägerkonzept, das Stadtentwicklungs- und Hauptausschuss nun beschlossen, sehr vorsichtig. „Wir stellen nun den Förderantrag, nicht mehr und nicht weniger“, erklärte Bürgermeister Stefan Caplan mit Blick auf die möglichen Landesmittel, über die es aber erst im kommenden Jahr Klarheit geben dürfte. Die Antragsfrist läuft in diesem Monat ab. Caplan machte kein Geheimnis daraus, dass er froh um ein Jahr Wartezeit ist. Denn er und Stadtkämmerin Helga Lagotzky hätten auch die wirtschaftliche Entwicklung bundesweit im Blick, die sich gleichsam auf Burscheid dämpfend auswirken dürfte.

Zusammenarbeit mit Paul-Luchtenberg-Stiftung

„Zwanzig Jahre muss die Stadt das Haus betreiben, dafür geradestehen“, sagte Caplan. Da sei Umsicht geboten. Eng waren die Absprachen mit der Paul-Stiftung, benannt nach dem ehemaligen NRW-Kultusminister mit Burscheider Wurzeln. Das Haus der Kunst, in dem auch die Musikschule beheimatet ist, wurde von ihr vor über 40 Jahren gebaut, um in der Stadt der Musik einen Aufführungsort zu haben. Doch ist der Bau mit seinem Saal von Architekt Hans Brandt – ein Schüler Hans Scharouns – sanierungsbedürftig. Sollte Regierungspräsidentin Gisela Walsken grünes Licht geben, dann würde für knapp 4,7 Millionen Euro umgebaut und erweitert.

Bedenken wegen der Akustik

Der Orchesterverein Hilgen konnte sich der Begeisterung des Bochumer Architekturbüros Archwerk bei der Beschaffenheit des Travertin-Steinbodens nicht anschließen. Der wäre nach Ansicht der Bläser fatal für die Akustik. „Viel schlechter kann die Akustik nicht werden“, befand SPD-Fraktionschef Klaus Becker, betonte aber, dass das Trägerkonzept seiner Ansicht nach gut ist. „Wichtig ist, dass die Stadt darauf Zugriff hat.“

Folgekosten im Blick behalten

Als Folgekosten einschließlich, Personal, Betrieb, Reinigung, Instandhaltung erwartet die Verwaltung 120 000 Euro im Jahr. Einnahmen in gleicher Höhe sollen aus einem noch zustellende Anträge auf Städtebauförderung sowie Quartiersförderung fließen sowie aus Veranstaltungen, Ausstellungen, Vermietung für Schulungen oder die Nutzung durch soziale Träger oder gemeinnützige Vereine.

Das könnte Sie auch interessieren:

Ziel des Umbaus soll die Schaffung einer sozio- und interkulturellen Begegnungsstätte sein. Das Gebäude soll barrierefrei erschlossen werden. Dafür ist auch ein Aufzug vorgesehen. Zudem soll das Haus energetisch ertüchtigt werden.