RVK EmissionsfreiWasserstoff aus Restmüll
Rhein-Berg – Mit viel Zuversicht sehen die Kreistagsmitglieder der Entscheidung des Landes zum Thema „Modellregion Wasserstoffregion“ entgegen. Wie berichtet, gehört der Kreis zum Verbund „Wasserstoffregion Rheinland“, dieser steht im Landeswettbewerb in der entscheidenden Runde. Mitbewerber sind ein Zusammenschluss aus Kommunen rund um Düsseldorf, sowie der Kreis Steinfurt. Dezernentin Elke Reichert verwies im Zukunftsausschuss auf die vielen Partner, darunter Hochschulen und Firmen, die die Brennstoffzellen-Technik im Rheinland vorantreiben.
Als Projektleitung fungiert im Rheinland das Verkehrsunternehmen Regionalverkehr Köln (RVK), das bereits Wasserstoffbusse einsetzt, die durch den Kreis fahren, bis zum Flughafen. Bis Ende April 2020 müssen Feinkonzepte eingereicht werden, dann entscheidet das Land über die Modellregion. Da könne Rhein-Berg „sehr zuversichtlich“ sein, betonte Thorsten Schmalt (CDU).
Das Ziel der RVK ist , bis 2030 komplett emissionsfrei zu fahren
Das Thema Wasserstoff-Nutzung treibe die RVK ja „seit Jahren voran“, habe inzwischen auch Brennstoffzellen-Pkw im Testbetrieb, dieser laufe seit einem Jahr problemlos. Schmalt: „Es bleibt das Ziel der RVK, bis 2030 komplett emissionsfrei zu fahren.“ Lob gab es von Ursula Ehren (Grüne): „Es zahlt sich aus, dass die RVK schon früh darauf gesetzt hat.“ Der Kreistag hatte das Wasserstoff-Konzept einstimmig beschlossen.
Weiteren Auftrieb für die Technik erhofft sich der Kreis von einem Modellprojekt, das gerade in Wuppertal läuft. Die dortigen Stadtwerke und die Müllverbrennungsanlage wollen Wasserstoff selbst produzieren, mit überschüssigem Strom aus der Verbrennung. Gerade die stromaufwendige Produktion von Wasserstoff ist bislang ein Problem der Technik. Eine eigenständige Produktion von Wasserstoff mit Hilfe von Strom aus dem Müllheizkraftwerk Leverkusen solle der Kreis in Kooperation mit dem Entsorger Avea prüfen.
Das könnte Sie auch interessieren:
Dies hatte die FDP beantragt. Dezernentin Reichert betonte, die Avea kenne das Projekt in Wuppertal. „Man will die Ergebnisse abwarten“, so Reichert. Könne der Kreis nicht Zeit gewinnen, wenn man bald eine Modellanlage erstelle, wollte Werner Schwamborn (Linke) wissen. Reichert: „In der Regel fördert das Land ein Thema nur einmal“, deswegen müsse man abwarten. Den Vorschlag, der Kreis solle Avea bei der Prüfung und möglichen Umsetzung einer eigenen Wasserstoff-Produktion unterstützen, billigte der Ausschuss einstimmig.