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Evangelische KircheRösrather Gemeinde kritisiert Mangel an demokratischer Beteiligung

Lesezeit 2 Minuten
Noch steht die evangelische Christuskirche in der Forsbacher Ortsmitte. Ihre Zukunft ist ungewiss.

Um die Zukunft der Christuskirche in Forsbach ringt die Evangelische Gemeinde.

Das Presbyterium zeige wenig Diskussionsbereitschaft, findet die Evangelische Gemeinde in Rösrath.

Große Defizite bei der demokratischen Beteiligung in der Evangelischen Gemeinde sieht Gemeindemitglied Axel Breunsbach. Angesichts des Presbyteriumsbeschlusses vom 24. Mai unter der Überschrift „Nachhaltigkeit trifft Glauben“, der unter anderem einen Verzicht auf das Grundstück der Christuskirche festzurrt, sieht er beim Presbyterium wenig Bereitschaft zur Diskussion mit Interessierten aus der Gemeinde. Die zuvor geäußerte Ankündigung, Gemeindemitglieder könnten und sollten mitwirken, sei völlig unglaubwürdig.

Breunsbach, der durch vielerlei ehrenamtliches Engagement bekannt ist, weist darauf hin, dass noch im Gemeindebrief für Juni, Juli und August festgestellt werde, dass, „anders als in den Medien verbreitet, es bislang keinerlei Beschlüsse gibt“.

Zudem seien Gemeindemitglieder zur Kandidatur für die Presbyteriumswahl im Februar 2024 eingeladen worden — mit dem ausdrücklichen Hinweis, sie könnten bei den anstehenden Weichenstellungen mitentscheiden: „Übrigens, wenn Sie gerne bei den Planungen und anstehenden Änderungen unserer Gemeinde mitentscheiden wollen, stellen Sie sich zur Wahl!“, zitiert Breunsbach die Webseite der Evangelischen Gemeinde.

Presbyteriumsbeschluss schafft Fakten

Der Beschluss „Nachhaltigkeit trifft Glauben“, der auch den möglichen Neubau einer verkleinerten Versöhnungskirche beinhaltet, sei schon rund einen Monat nach der ersten Zukunftswerkstatt der Gemeinde erfolgt. Auf die weiteren Zukunftswerkstatt-Termine am 19. August und 21. Oktober habe das Presbyterium mit seiner Beschlussfassung am 24. Mai keine Rücksicht genommen.

Aus diesem Vorgehen zieht Breunsbach den Schluss, die demokratische Beteiligung sei nur vorgeschoben: Bei „allem Verständnis für wirtschaftliche Überlegungen und Entscheidungen“, findet er, mit diesem Vorgehen zeigten „die handelnden Personen im Presbyterium wieder einmal, dass sie an einem transparenten Verfahren und den Meinungen und Vorstellungen der Gemeindemitglieder nicht wirklich interessiert sind“.

Dass Finanzkirchmeisterin Vera Rilke-Haerst gegenüber dieser Zeitung erklärt habe, die jetzigen Presbyteriumsmitglieder hätten sich in die Materie eingearbeitet und sollten daher auch entscheiden, zeige, dass das Gespräch über „andere Lösungen“ und „Mitwirkung“ weiterer Gemeindemitglieder nicht gewünscht sei. Grundlegende Entscheidungen — der Verkauf von wichtigen Kirchengrundstücken, der Abbau von Personal und das Ende von Kinderbetreuungs-Angeboten — würden „vorbei an den Gemeindemitgliedern“ getroffen: „Das ist Ausverkauf der Kirche und schnelle Gewinnmaximierung und nicht mehr meine Kirche“, stellt Breunsbach fest. Einen „solchen Umgang mit Gemeindemitgliedern“ will er sich nicht mehr gefallen lassen und kündigt als Konsequenz seinen Kirchenaustritt an.