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Großer UmbruchOrtsgemeinschaft und „Gemeinsam für Rösrath“ schließen sich zusammen

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Hat Weichen für Fusion gestellt: Frank Kuratle.

Hat Weichen für Fusion gestellt: Frank Kuratle.

Die Fusion beider Rösrather Vereine ist schwierig zu bewerkstelligen.

Seit 1978 gibt es die Ortsgemeinschaft Rösrath (OGR), den Dachverband der Vereine im Ortsteil Rösrath, seit 45 Jahren. Einer, der sich bis heute maßgeblich für die OGR engagiert, ist Frank Kuratle, der seit 2012 als Vorsitzender des Dachverbands aktiv ist. Ihm liegt am Herzen, gute Rahmenbedingungen für Vereine und auch Veranstaltungen im öffentlichen Raum zu schaffen. „Die Vereinsstrukturen und das Ehrenamt sind die größten sozialen Einrichtungen in der Stadt“, stellt er fest.

Doch bei der OGR steht ein großer Umbruch an, und Kuratle ist einer derjenigen, die die Weichen dafür gestellt haben. Aus den beiden Dachverbänden Ortsgemeinschaft Rösrath (OGR) und Gemeinsam für Rösrath (GfR) soll nur noch einer werden. Hintergrund ist die Überlegung, dass beide Dachverbände an ähnlichen Zielen arbeiten und teilweise „doppelte Strukturen“ bestehen, wie Kuratle sagt.

Rösrath: OGR soll bis Herbst Auflösungsbeschluss fassen

Da eine Fusion zweier Vereine rechtlich schwierig zu bewerkstelligen ist, plant die OGR, sich aufzulösen und den Mitgliedern den Beitritt zu GfR zu empfehlen. Bereits Mitte 2021 fasste die OGR den Grundsatzbeschluss, die beiden Vereine OGR und GfR „in eine Struktur zu führen“, so Kuratle. Eine letzte Hürde, die es dafür noch gab, ist seit Ende 2022 aus dem Weg geräumt: GfR wurde als gemeinnützig anerkannt, was zuvor nicht der Fall war und von der OGR erwartet wurde. Damit ist die OGR bereit, den anvisierten Auflösungsbeschluss zu fassen, wie Kuratle erklärt. Das soll bis zum Herbst dieses Jahres erfolgen.

Wenn danach im Ortsteil Rösrath nur noch die GfR als Dachverband für Vereine, Gewerbetreibende und Privatpersonen übrig bleibt, ist die bisher von der OGR geleistete Arbeit neu zu organisieren. Deren bisherige Schwerpunkte sind die Organisation des Rösrather Rosenmontagszugs, der Martinszug in Rösrath und das Programm für die OGR-Bühne beim Straßenfest in der Ortsmitte Anfang September. Darüber finden bereits Gespräche statt.

Es gibt da keine Konkurrenzkämpfe.
Hansi Kautz, Vorsitzender von „Gemeinsam für Rösrath“

Klar ist indessen, dass der Vorsitzende von GfR, Hansi Kautz, in seinem Amt bleiben soll. Für Kuratle ist das in Ordnung, er lässt offen, ob er ein Amt im Vorstand von GfR anstrebt. „Es gibt da keine Konkurrenzkämpfe“, stellt er fest. „Ich werde weiter bei den Themen dabeisein. Mir ist wichtig, dass das Ganze erfolgreich ist.“ Dabei betont er, dass es bei der OGR keine finanziellen Nöte gibt, die ein Ende der eigenständigen Arbeit erfordern würden – die OGR werde ihre Tätigkeit „mit einem gesunden Plus“ abschließen.

Bei der angestrebten Neuordnung gehe es darum, tragfähige Strukturen für die ehrenamtliche Arbeit im Ortsteil zu schaffen. „Ich bin überzeugt, dass das ein zukunftsweisender Schritt ist“, sagt Kuratle. Die gemeinsame Arbeit von Gewerbetreibenden und Vereinen sei sinnvoll, mit einem gemeinsamen Dachverband sei es zudem gewährleistet, dass es auch in Zukunft nicht an Personal für Vorstandsämter und Aktiven für die weiteren ehrenamtlichen Aufgaben mangele. Trotz der überzeugenden Argumente verhehlt Kuratle ein wenig „persönlichen Abschiedsschmerz“ mit Blick auf 45 Jahre OGR keineswegs: „Natürlich ist es ein bisschen schade.“