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Zum GedenkenIn Rösrath werden Stolpersteine zur Erinnerung an NS-Verfolgte verlegt

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Künstler Gunter Demnig arbeitet in seiner Werkstatt an Stolpersteinen. Er bringt sein Projekt auch nach Rösrath.

Künstler Gunter Demnig arbeitet in seiner Werkstatt an Stolpersteinen. Er bringt sein Projekt auch nach Rösrath.

Das Rösrather Stolperstein-Projekt wird von der Wanderausstellung „#Stolen Memory“ in einem Übersee-Container begleitet.

Die Stolpersteine, die an Opfer des Nationalsozialismus erinnern sollen, kommen nun endlich nach Rösrath. Am Dienstag, 17. Oktober, 14.30 Uhr, werden sie vor dem Rathaus in Hoffnungsthal verlegt. Mit den Stolpersteinen gewürdigt werden die Rösrather Gustav Schiffbauer, Hermann Gohrke und Heinrich Klein: Sie waren Führungsmitglieder der KPD in der Gemeinde, sie wurden wegen ihrer Parteizugehörigkeit vom NS-Regime verhaftet, verschleppt und vermutlich im Konzentrationslager ermordet.

Marina Wittka vom Geschichtsverein Rösrath hat Informationen über die drei NS-Verfolgten zusammengetragen. So ging auch die Initiative zum Verlegen der Stolpersteine vom Geschichtsverein aus. Die Stadt Rösrath folgte dem Anliegen, Ende 2022 ebneten der Stadtrat und der Kulturausschuss mit einstimmigen Beschlüssen den Weg.

Feierlicher Rahmen für Verlegen vor dem Rathaus

Danach war ein Termin mit dem Künstler Gunter Demnig, der mit der Idee der Stolpersteine international bekannt wurde und auch die Rösrather Stolpersteine verlegen soll, zu vereinbaren. Nun findet das Verlegen in feierlichem Rahmen statt, alle Interessierten sind willkommen. Mit den Stolpersteinen wollen der Geschichtsverein und die Stadt Rösrath dazu anregen, sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus in Rösrath auseinanderzusetzen.

Begleitet wird das Rösrather Stolperstein-Projekt durch die Wanderausstellung „#Stolen Memory“, die bereits am Freitag, 6. Oktober, 15 Uhr, auf dem Veurneplatz in Hoffnungsthal eröffnet wird. Die Ausstellung der Arolsen Archives ist in einem aufklappbaren Übersee-Container zu sehen. Im Mittelpunkt stehen persönliche Gegenstände, die KZ-Inhaftierten bei ihrer Ankunft im Konzentrationslager abgenommen wurden — zum Beispiel Eheringe, Uhren, Füller oder Brieftaschen mit Fotos.

Damit machen die Arolsen Archives auf das Schicksal der NS-Verfolgten aufmerksam, zugleich bemühen sie sich aber auch um eine Rückgabe der persönlichen Gegenstände an die Angehörigen der Verfolgten. Seit dem Start ihrer Kampagne 2016 konnten die Arolsen Archives bereits über 700 Familien von NS-Opfern finden.

Die Ausstellung zeigt Bilder beschlagnahmter Gegenstände von KZ-Inhaftierten und erzählt die Geschichte von zehn Verfolgten. Marina Wittka hat sich für den Geschichtsverein darum bemüht, sie nach Rösrath zu holen. Die Ausstellungseröffnung am 6. Oktober erfolgt im Beisein von Bürgermeisterin Bondina Schulze (Grüne) und von Eva Cichy, der Vorsitzenden des Geschichtsvereins.

Die Ausstellung bleibt bis 24. Oktober zu sehen. Sie ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet.