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Kunde beleidigte Mutter23-Jähriger nach Schlägerei an Rösrather Geschäft vor Gericht

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Rösrath – Statt Maultaschen Maulschellen: Auf dem Discounter-Parkplatz in Rösrath ging es zur Sache. So ordentlich, dass die Polizei mit drei Streifenwagen anrückte, um die zwei Streithähne zu trennen. Für einen 23-jährigen Rösrather, Sohn einer Supermarkt-Kassiererin, hat die Sache jetzt ein Nachspiel vor Gericht.

Jakub B. (Namen geändert) ist angeklagt, seinen an Jahren deutlich überlegenen Kontrahenten Peter P. mit einem Stein ins Gesicht geschlagen zu haben, weswegen er nun wegen gefährlicher Körperverletzung vor Gericht steht. Dort stellte der junge Mann ausgiebig seine Sicht der Dinge dar: Seine Mutter arbeite im Supermarkt, er selbst stand in der Schlange an, um bei ihr zu bezahlen und sah, wie vor ihm Peter P. sich daneben benahm. „Er herrschte meine Mutter an, sie solle ihre Arbeit machen, und er warf ihr das Geld hin.“

Kontrahent des Angeklagten hatte zwei Promille intus

Nachdem Jakub ebenfalls bezahlt hatte, ging er nach draußen, wo Peter P. mit seiner Begleiterin stand und rauchte und sprach ihn nach eigener Darstellung an. Er habe ihn nur gefragt, ob er denn so mit Leuten umgehen müsse. Peter P., der laut Polizei zwei Promille intus und laut Jakub B. im Laden Hausverbot hatte, sei immer aggressiver geworden, habe seine Mama als „Nutte“ und „Schlampe“ beschimpft, ihn gepackt, schließlich sogar einen Stein nach ihm geworfen, ihn aber verfehlt.

Er selbst habe sich nur verteidigt und zugeschlagen. „Ich hatte den Stein in der Hand, habe ihn aber nur mit der Hand getroffen.“ Das passte allerdings nicht so ganz zu seiner vorangegangenen Beschreibung der Größe der Steingarten-Steine auf dem Parkplatz, worauf ihn auch Richterin Milena Zippelius-Rönz hinwies. Es habe unterschiedliche Stein-Größen gegeben, antwortete Jabub B.

Freundin mit Erinnerungslücken

Eine gänzlich andere Erinnerung als Jakub, wenn auch keine sehr ausgeprägte, hatte Chantal D. (44), die Lebensgefährtin von Peter P. Sie räumte aber ein, dass sie das alles nicht mehr so genau wisse, etwa, als die Richterin sie fragte: „Standen die Herren oder lagen sie?“

Andere, neue Akzente brachte Augenzeuge Jens H. ein. Der Auszubildende, ein Baum von einem Mann, versuchte dazwischen zu gehen, um die beiden Streithähne zu trennen, zog sich dann aber wieder zurück, um nicht selbst Schläge einzufangen. Immer wieder habe er auf Jakub B. eingeredet, dass er aufhören solle und sich doch nicht beweisen müsse, aber B. sei äußerst wütend gewesen.

Zeugen zu laden vergessen

Am Ende fehlte eigentlich nur noch die Aussage von Peter P., doch den zu laden hatte die Justiz schlichtweg vergessen – nobody is perfect. Chantal D.: „Wir haben uns auch gewundert.“ Der Versuch, ihn noch schnell in die Sitzung zu zitieren, scheiterte: Laut Chantal D. ging er nicht ans Telefon.

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Damit nicht alles für die Katz war, gibt es nun einen neuen Termin innerhalb der gesetzlichen Drei-Wochen-Frist. Sollte P. nicht erscheinen, will ihn die Richterin durch die Polizei vorführen zu lassen.