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Nach langer VakanzRösrath kann Kämmerer-Stelle zum neuen Jahr besetzen

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Ein Auf und Ab für Bürgermeisterin Bondina Schulze.

Rösrath – Die Stadt Rösrath bekommt einen neuen Kämmerer: Christian Welsch tritt Anfang Januar seinen Dienst an. Im Hauptausschuss wurde der Finanzfachmann, der sich bisher um die kommunalen Finanzen in der Verbandsgemeinde Adenau in Rheinland-Pfalz kümmert, einstimmig gewählt.

Diese Perspektive hatte sich schon abgezeichnet, nachdem Bürgermeisterin Bondina Schulze (Grüne) über ein erfolgversprechendes Auswahlverfahren berichtet und angekündigt hatte, in der Hauptausschuss-Sitzung einen Bewerber vorzuschlagen. Welsch sei hochmotiviert und habe sich „bereits einen ersten Überblick“ über sein neues Aufgabengebiet verschafft, sagte Schulze im Gespräch mit dieser Zeitung.

Stellen im technischen Bereich schwer zu besetzen

Ebenfalls einstimmig gewählt wurde demnach Thomas Reiter, er wird neuer Fachbereichsleiter für Immobilienservice. Wann er von der Behörde, für die er bisher tätig ist, zur Stadt Rösrath wechseln kann, ist in seinem Fall aber noch offen.

Vor der Bestätigung der beiden Bewerber durch den Hauptausschuss hatte Schulze in einem „Personalbericht“ über die aktuelle Situation der Stadtverwaltung informiert. Sie sei durchaus „angespannt“, sagte sie im Gespräch. „Die Bewerberlage ist nicht so rosig“, besonders im technischen Bereich komme es vor, dass Stellen mehrfach ausgeschrieben werden müssten, bis sie besetzt werden könnten. „Wir stehen im Wettbewerb mit den umliegenden Kommunen“, so die Bürgermeisterin, die Nachbarkommunen hätten ähnliche Probleme.

Stellenbesetzung um Monate verzögert

Laut Personalbericht verfügt die Stadtverwaltung zurzeit über 223 Stellen – 26 Beamtenstellen und 197 Stellen für tariflich Beschäftigte. Rund 31 Prozent des Personals sind 55 Jahre und älter, daher ist zu erwarten, dass 38 Beschäftigte in den nächsten sieben Jahren in den Ruhestand gehen. Hinzu kommt eine relativ starke personelle Fluktuation, nach Schulzes Bericht wurden im Jahr 2021 bisher 37 Arbeitsverhältnisse beendet – aus ganz unterschiedlichen Gründen, vom Wechsel zu anderen Arbeitgebern bis zu Langzeit-Erkrankungen und einem Todesfall.

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Zurzeit sind demnach 19 Stellen unbesetzt, im laufenden Jahr wurden aber bereits 45 Beschäftigte eingestellt. Die Stadtverwaltung führe laufend Stellenbesetzungsverfahren durch, so Schulze im Ausschuss, im Jahr 2021 seien es bereits 71 Verfahren gewesen. Zwei Beschäftigte seien für die Stellenbesetzung zuständig und hätten alle Hände voll zu tun.

In 21 Fällen seien Stellen mehrfach ausgeschrieben worden – weil keine geeigneten Bewerbungen eingingen oder Bewerber abgesagt hätten. Ein öffentlich viel beachtetes Beispiel für eine Absage war der Ende Juli als neuer Kämmerer vorgestellte Christian Wagner, der seine Stelle aber schließlich nicht antrat. Das verzögerte die Stellenbesetzung um Monate.

Angesichts der unbesetzten Stellen sprach Dezernent Christoph Herrmann von einer dauerhaft hohen Arbeitsverdichtung und einer „Ausnahmesituation als Regelfall“.