„Flutkatastrophe – na und?“Rösrather Verein lädt Hochwasserexperten ein
Rösrath – Zwei Monate nach den Überschwemmungen auch im Sülztal erhält die Diskussion über Vorsorge nun ein Forum. Der Verein Lebenswertes Sülztal lädt mit dem Hochwasser-Kompetenz-Centrum (HKC) zu dem Programm „Flutkatastrophe – na und? Lehren und Konsequenzen“ am Wochenende, 11./12. September, ein. Vor Ort ist das Infomobil des HKC, am Sonntag folgt eine Diskussion mit Fachleuten. Das Infomobil ist am Samstag, 11. September, 11 bis 14 Uhr, auf dem Busparkplatz Rotdornallee (an der Grundschule) präsent. Am Sonntag, 12. September, 14 bis 18 Uhr, steht es auf dem Veurneplatz.
Die öffentliche Diskussion am Sonntag, 12. September, beginnt um 16 Uhr auf dem Veurneplatz. Vorbereitet sind mehrere Themenfelder. Über das Thema „Hochwasser und Starkregen: Ursachen, Folgen und Management“ referieren Jutta Lenz vom HKC und Reinhard Vogt, langjähriger Leiter der Hochwasserschutzzentrale Köln. Es folgt der thematische Block „Zum Ablauf der Ereignisse: Fakten, Fakes, Fazit“, den Heiner Mersmann vom Lebenswertes Sülztal vorbereitet hat.
„Ist das Sülztal noch zu retten?“
Danach geht es um das Starkregenkonzept des Rheinisch-Bergischen Kreises (RBK), seine Klimawandel-Vorsorgestrategie, Frühwarnsysteme und interkommunale Zusammenarbeit: Zu Gast sind RBK-Umweltdezernentin Elke Reichert und CDU-Politiker Uwe Pakendorf, Vorsitzender im Zukunftsausschuss des RBK. „Ist das Sülztal noch zu retten?“ heißt ein weiteres Themenfeld zu Zukunftsvisionen, betreut von Klaus Hasbron-Blume vom Lebenswerten Sülztal.
Nach jedem Themen-Block ist Gelegenheit zu Fragen, Diskussion und Kurzberichten Betroffener, Vereinsvorsitzender Klaus Weile moderiert. Der Titel des Programms soll laut Verein auf die Gefahr hinweisen, „dass Verantwortliche die Flut vom 14./15. Juli beschönigen als Jahrtausendereignis und darauf hoffen, dass nach einigen Monaten oder wenigen Jahren die Flut in Vergessenheit gerät und man weiter Politik machen kann wie bisher“. Dies würde aber „hohe Risiken“ bedeuten für die jetzige und künftige Generationen.
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Für Unverständnis sorgt indessen weiterhin das Auftreten der politischen Spitze der Stadt Rösrath. Während der Rheinisch-Bergische Kreis bei der Diskussionsveranstaltung am Sonntag vertreten ist, hat Rösraths Bürgermeisterin Bondina Schulze (Grüne) sich gegen eine Teilnahme entschieden. Sie hält den Termin für eine Diskussion für „verfrüht“ und begründete dies in einer E-Mail an das Lebenswerte Sülztal so: „Wenn Stadt oder Aggerverband an so einem Termin teilnehmen sollen, dann sollte zumindest die Analysephase abgeschlossen sein.“ Das sei aber zu diesem Zeitpunkt unrealistisch.
Auf Anfrage dieser Zeitung sagte sie: „Eine politische Stellungnahme hilft den Menschen doch nicht.“ Im Zukunftsausschuss des Stadtrats äußerten einige Bürger Kritik an Schulzes Absage – die Bürgermeisterin war bei der Sitzung anwesend, äußerte sich dazu aber nicht.
Vorgaben bei der Diskussion: 3 G, Maskenpflicht und Abstand.