Welche Themen waren 2022 in Rösrath wichtig? Wir blicken zurück.
RückblickDas war das Jahr 2022 in Rösrath
Diskussionen über die Stadtentwicklung und über eine klimagerechte Gestaltung der Stadt prägten das zurückliegende Jahr in Rösrath.
Stadtentwicklung Über den Umgang mit Baugebieten gab es eine lebhafte Debatte. Angesichts des hohen Bedarfs für Wohnraum setzten sich insbesondere die Grünen für verdichtetes Bauen in zentralen Lagen ein – auch um Freiflächen am Stadtrand zu schonen. Andere Stimmen warnten vor zusätzlichem Autoverkehr, im Gegenzug empfahlen die Grünen eine autoarme Mobilität.
Vor diesem Hintergrund sind 65 neue Wohnungen auf dem Gelände der früheren Gaststätte Haus Hack anvisiert, auch an der Scharrenbroicher Straße, direkt am Schützenplatz, sollen Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 36 Wohnungen entstehen.
Rösrath: Diskussionen um Altvolberger Wiese
Bereits unter Dach und Fach ist der Bebauungsplan für ein Mehrfamilienhaus an der Bitze in der Stadtmitte, das die hässliche Baulücke an der Hauptstraße weitgehend schließen soll. Noch heiß diskutiert wird die Bebauung der Altvolberger Wiese, auch hier plädieren die Grünen für verdichtete Bauformen anstelle von Einfamilienhäusern.
Einhellige Zustimmung im Stadtrat fand die Gewerbeansiedlung in Rambrücken, wo das Unternehmen Go-Green auf rund 68.000 Quadratmetern einen „Öko-Tec-Campus Rösrath“ mit Hallen für Handwerksbetriebe und Büros schaffen will – mit nachwachsenden Rohstoffen und weitgehend vor Ort produzierter Energie.
Eine im Zusammenhang mit dem neuen Regionalplan der Bezirksregierung diskutierte zusätzliche Gewerbeansiedlung in Kleinbliersbach bei Stöcken in den Hoffnungsthaler Bergen fand im Stadtrat dagegen keine Mehrheit. Ein Fortschritt für das Stadtbild ist die im November abgeschlossene Neugestaltung der Platzfläche am Sülztalplatz.
„Rösrath for Future“ stellt Forderungen
Umwelt und Klima Mit Forderungen nach einer klimagerechten Politik meldete sich die neu gegründete Gruppe „Rösrath for Future“ zu Wort. Nach öffentlichen Aktionen im März und September sowie einer Diskussion mit Experten im Mai präsentierte sie gegen Jahresende ein Forderungspaket: Dazu gehören eine autoarme Mobilität im Stadtgebiet und ein kompletter Umstieg auf erneuerbare Energien bis 2035. Mit Diskussionsveranstaltungen gingen der ADFC und die Gruppe „Rösrath Velocity“ an die Öffentlichkeit.
Thema waren ein besseres Radwegenetz und eine Verkehrswende für die Stadt Rösrath. Mehr Spielräume der Stadt für die Verkehrsgestaltung forderte die große Mehrheit des Stadtrats ein, er beschloss Rösraths Beitritt zu der Initiative „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“.
Angesichts der Flutkatstrophe vom Juli 2021 blieb auch der Hochwasserschutz in Rösrath weiter in der Diskussion. Zu Jahresbeginn 2022 verzichtete die Stadt Rösrath ausdrücklich auf die Bebauung einer Fläche in der Ortsmitte Hoffnungsthal. Sie gab damit ein Signal für den Umgang mit hochwassergefährdeten Grundstücken. Das planungsrechtliche Verfahren für neue Retentionsflächen am Sülzbogen läuft.
Sanierung des Rösrather Schulzentrums schreitet voran
Für 2023 geplant ist ein „Audit Hochwasser“, bei dem Fachleute Schutzmaßnahmen vorschlagen sollen. Am ersten Jahrestag der Flut kamen rund 300 Menschen zum Gedenken auf den Rathausplatz, eingeladen hatte die Initiative „Engagierte Stadt Rösrath“.
Infrastruktur Deutlich vorangekommen in Rösrath ist die Sanierung und Neugestaltung des Freiherr-vom-Stein-Schulzentrums, zugleich stiegen die erwarteten Kosten auf nunmehr 38 Millionen Euro. Bis zum Ende des laufenden Schuljahrs soll der neue Zentralbereich nutzbar sein.
Unterdessen erwartet die Stadt Rösrath auf Dauer zusätzlichen Flächenbedarf für das Schulzentrum, Fachleute haben das geprüft und sollen in Kürze ein Ergebnis vorlegen. Danach ist über weitere Baumaßnahmen zu sprechen.
Bei den Kitaplätzen will sich die Stadt für eine ausreichende Versorgung einsetzen, eine neue Kita in Venauen ist geplant, die anvisierte Kita am Sommerberg soll eine vierte Gruppe erhalten.
Auch der Glasfaserausbau in Rösrath kommt voran. Im Ortsteil Rösrath werden bis Ende 2023 die Leitungen verlegt, bis zu 6500 Haushalte sollen profitieren. Ob und wie der Glasfaserausbau in Kleineichen erfolgt, ist noch offen. In Hoffnungsthal und Forsbach läuft noch die Vorvermarktung, bei der eine Quote von teilnehmenden Haushalten zu erfüllen ist.