Die Stadt Rösrath will neue Container-Unterkünfte für Geflüchtete schaffen. Bedenken gibt es gegen eine hohe Konzentration von Flüchtlingen.
UnterkünfteRösrath baut neue Container für Geflüchtete
Angesichts der wachsenden Zahl von Geflüchteten, die durch die Stadt Rösrath unterzubringen sind, will die Stadtverwaltung in der Brander Straße auf einem städtischen Grundstück an der Autobahn A3 weitere Unterkünfte in Containern schaffen. Dort steht ein städtisches Grundstück zur Verfügung. In den letzten Jahren wurden bereits Flüchtlings-Unterkünfte nahe der A3 eingerichtet. Mit zusätzlichen „mobilen Unterkünften“ würde die Zahl der Flüchtlinge in diesem Teil der Stadt weiter wachsen.
Fachbereichsleiter Christoph Herrmann stellte die Pläne der Stadt im Planungsausschuss vor – auf Antrag der CDU wurde das Thema im öffentlichen Teil der Sitzung behandelt, während die Stadtverwaltung es ursprünglich unter Ausschluss der Öffentlichkeit besprechen wollte. Die Ausschussmitglieder sahen dafür aber keinen Grund und folgten einstimmig dem CDU-Antrag. Laut Herrmann ist daran gedacht, die Container auf drei Jahre befristet aufzustellen. In Betracht komme eine Verlängerung um weitere drei Jahre, aber maximal bis zum Jahresende 2030. Zudem sollte die Container-Lösung nur dann verlängert werden, wenn sich anderswo in der Stadt keine weiteren Unterkünfte einrichten ließen.
Dringender Bedarf für Unterkünfte
Hintergrund der Pläne ist, dass die vorhandenen städtischen Unterkünfte fast komplett ausgelastet und teils sogar überbelegt sind. Im Herbst musste die Stadt sogar Zelte am Freiherr-vom-Stein-Schulzentrum aufstellen, um Flüchtlinge unterzubringen. Inzwischen konnten alle Betroffenen aber in feste Unterkünfte umziehen. Mit neuen Container-Unterkünften ließe sich die Situation weiter entspannen, auch längerfristig. Allerdings zeichnet sich eine immer größere Konzentration von Geflüchteten nahe der A3 ab.
Damit würde die in den letzten Jahren unter Regie des Beigeordneten Ulrich Kowalewski (CDU) erfolgreich umgesetzte Leitlinie, die Flüchtlinge möglichst gleichmäßig auf das Stadtgebiet zu verteilen und jede Art von Ghettobildung zu vermeiden, aufgegeben. So konzentrierte sich die Diskussion im Planungsausschuss auf die Frage, wieviele Geflüchtete sich in der Brander Straße unterbringen ließen. Nach Auskunft der Stadtverwaltung ist die dort vorhandene Freifläche groß genug, um Container für 130 bis 150 Personen aufzustellen.
Bedenken gegen Konzentration von Geflüchteten nahe der A3
Angesichts einer solchen denkbaren Dimension fragte FDP-Fraktionschef Erik Pregler, ob sich die Stadt auf nur zwei zusätzliche Container beschränken sollte. Die Technische Beigeordnete Bianca Lorenz sagte dazu, eine größere Zahl von Containern sei einer womöglich erforderlichen Hotel-Unterbringung vorzuziehen. Bisher sei keine Beschränkung der Zahl der Container vorgesehen. Die Stadt wolle die neuen Unterkünfte „so verträglich wie möglich belegen“.
Angesichts einer möglichen Unterbringung von 130 bis 150 weiteren Geflüchteten in der Brander Straße meldete der stellvertretende CDU-Fraktionschef Christoph Jahn erhebliche Vorbehalte an. Die CDU werde „so nicht zustimmen“. Die Stadt müsse zunächst über andere Grundstücke nachdenken. Die bisherige Leitlinie, „dass es so große Unterkünfte nicht geben soll“, sei nicht so einfach aufzugeben. So blieb die Zahl der Container und unterzubringenden Menschen zunächst ungeklärt. Der Ausschuss beschloss vorerst nur, die Stadt solle die Pläne für Container vorantreiben – der Beschluss war einstimmig.