Die Schloss GmbH in Rösrath plant trotz Corona einen Herbst- und Weihnachtsmarkt. Möglich macht es ein ambitioniertes Hygienekonzept.
Eine Vielzahl von Maßnahmen soll die Gesundheit der Besucher schützen, gleichzeitig aber das komplette Programm des Kunsthandwerkermarkts ermöglichen – mit Ständen, Live-Vorführungen und Angeboten für Kinder.
Dass der Markt entsprechend den Hygieneauflagen stattfinden kann, sei ein „großes Glück“ für die Händler, stellt Schloss-Managerin Lisa-Ann Borgmann fest.
Rösrath – Weihnachtsmärkte werden abgesagt, Karnevalisten beraten über Feier-Möglichkeiten und auch die Martins-Züge stehen auf der Kippe. Die Schloss GmbH in Rösrath plant trotz Corona einen Herbst- und Weihnachtsmarkt. Möglich macht es ein ambitioniertes Hygienekonzept.
Seit April haben die Beteiligten an den Maßnahmen zum Infektionsschutz getüftelt, nun hat das Gesundheitsamt das Konzept genehmigt. Damit ist klar: Am Wochenende, 3./4. Oktober, kommen über 100 Aussteller zum Herbstmarkt im Schlosshof, im Inneren des Schlosses und auf der angrenzenden Wiese. Eine Vielzahl von Maßnahmen soll die Gesundheit der Besucher schützen, gleichzeitig aber das komplette Programm des Kunsthandwerkermarkts ermöglichen – mit Ständen, Live-Vorführungen und Angeboten für Kinder.
Gute Reaktionen auf zurückliegende Hygienekonzepte
Dass der Markt entsprechend den Hygieneauflagen stattfinden kann, sei ein „großes Glück“ für die Händler, stellt Schloss-Managerin Lisa-Ann Borgmann fest. Zugleich ist es ein Lichtblick für die Schloss Eulenbroich GmbH, die mit dem bei solchen Großveranstaltungen erzielten Überschuss ihr Kulturprogramm – das nicht kostendeckend ist – subventioniert. Auch Angebote für Kinder, Gebäudeunterhalt und Anschaffungen lassen sich aus den Einnahmen bei Großveranstaltungen mitfinanzieren.
Trotz des Interesses an vielen Besuchern will die Schloss GmbH Infektionen mit dem Coronavirus „unbedingt vermeiden“, betont Christoph Nicodemus, zurzeit noch Geschäftsführer der GmbH. Die Besucher bei zurückliegenden Kulturveranstaltungen hätten auf die zum Infektionsschutz nötigen Einschränkungen „sehr verständnisvoll“ reagiert, berichtet Borgmann.
Maximal 857 Personen
Die Erfahrung sei, dass in Sachen Hygiene „alle an einem Strang ziehen“. Auch die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt sei produktiv, sagt Nicodemus, nach dem Herbstmarkt sei eine Nachbesprechung geplant – mit Blick auf den Weihnachtsmarkt. Um allzu großen Andrang zu vermeiden, sind die Öffnungszeiten an beiden Tagen um zwei Stunden verlängert – am Samstag ist von 10 bis 20 Uhr Betrieb, am Sonntag von 10 bis 19 Uhr.
Das angebot
Lederwaren, Textilien, Accessoires, Bücher, Grußkarten, Dekoration, vielerlei Gaumenfreuden, Malereien, Skulpturen, Holzobjekte und Schmuck gehören zu der großen Bandbreite des Angebots auf dem Herbstmarkt. Bei Live-Vorführungen können Besucher die Kunst des Schmiedens und das Schnitzen mit der Kettensäge bestaunen. Für Kinder ist kostenfrei Gelegenheit, sich Ritterschilde zu basteln oder zu filzen.
Der Zugang ist barrierefrei, das Parken kostenlos: Es gibt 150 Plätze am Schloss, zudem reservierte Parkplätze an den benachbarten Lidl und Edeka-Märkten. (tr)
www.schloss-eulenbroich.de
Es gibt einen einzigen Eingang an der Torburg und einen einzigen Ausgang. Besucher müssen ihre Daten abgeben, die Veranstalter behalten den Überblick über die Zahl der Menschen auf dem Gelände: Maximal 857 Personen dürfen sich dort gleichzeitig aufhalten. Die aktuelle Zahl wird über die Schloss-Internetseite sofort mitgeteilt, damit können sich Besucher ein Bild machen und sich nur dann auf den Weg machen, wenn der Andrang dies zulässt.
Zusätzliches Security-Personal
Schließlich gilt in Innenräumen Maskenpflicht, außerdem in bestimmten Situationen auch im Freien, insbesondere beim Schlangestehen oder bei nahem Kontakt mit Händlern. Gelegenheit zur Hände-Desinfektion soll an vielen Stellen sein, in den Innenräumen gilt ein Einbahnsystem.
Die Händler, das Schloss-Team wie auch zusätzliches Security-Personal werde auf das Einhalten der Hygienevorgaben achten, sagt Borgmann. Die Beteiligten seien sich ihrer „großen Verantwortung“ bewusst. Für das zusätzliche Personal und die Technik zur Erfassung und Online-Weitergabe der Besucherzahl trage die Schloss GmbH hohe Kosten, erklärt Nicodemus.
Dies sei eine Investition auch für künftige Märkte. Die Besucher müssen vor diesem Hintergrund einen höheren Eintritt in Kauf nehmen, Erwachsene zahlen nun fünf Euro (für beide Tage), ermäßigt drei Euro. Kinder und Jugendliche bis zu 14 Jahren haben freien Eintritt. Im letzten Jahr hätten im Lauf von zwei Tagen 6500 Menschen den Herbstmarkt besucht, berichtet Berthold Kalsbach, ebenfalls Geschäftsführer der Schloss GmbH. Die Erwartung für dieses Jahr sei niedriger.