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Grüne ParadieseRösrather öffnen bei Bergischer Gartentour private Tore für Besucher

Lesezeit 3 Minuten

Die Inszenierung ihrer Figuren aus Buchsbaum gehört im Garten von Lill Rohler in Rösrath-Stümpen dazu.

Rösrath – Pünktlich zum Start der 18. Bergischen Gartentour, initiiert von Ute und Michael Brehmer aus Much-Tüschenbonnen, konnten nach dem strengen Lockdown tatsächlich am Sonntag 30 Gartenfreunde aus dem Bergischen ihre Pforten öffnen für die interessierten Besucher. In Rösrath stand am Sonntagmorgen bei Andrea Lachnit und Helmut Hünert sehr einladend die Gartenpforte offen – eine schöne Aufforderung zum Eintauchen in den Garten, in dem Gräser, Fingerhut, Frauenmantel mit glitzernden Regentropfen und die wuchernde „Johanniswolke“ Bergknöterich ganz bewusst den Eindruck von Wildnis vermitteln.

Doch halt. Direkt vor der Haustür ist ein blühendes Erdbeerbeet. „Tür aufmachen und pflücken“, lautet die Devise des Hausherrn, der auch auf die vielen Kräuter für die Küche inmitten der Staudenbeete hinweist. Hinter dem Haus, auf einer höheren Ebene, finden die überraschten Besucher jenen Schwimmteich, der in der Broschüre der Initiative „Bergische Gartentour“ angekündigt war.

Buchsbaumfiguren und Schwimmteiche

„Es wäre sportlich, da jetzt reinzugehen“, lacht Helmut Hünert. Viel zu kalt ist der Teich mit der schon üppig wachsenden Uferlandschaft. Dicht über der Wasseroberfläche führt ein Holzsteg zum Einstieg ins Wasser. „Ja, wir wollten übers Wasser gehen“, feixt der Hausherr, der vor gut vier Jahren aus einem alten Swimmingpool aus Kunststoff diese natürliche Teichanlage geschaffen hat. Das Wasser ist dunkel wegen des Regenwetters, aber klar. „Der Bachlauf kommt aus dem Himalaya“, kommentiert Hünert. Stimmt nicht so ganz, tatsächlich wird der Wasserlauf über eine Umwälzpumpe in Gang gehalten.

Andrea Lachnit und Helmut Hünert stellten Besuchern ihren Schwimmteichgarten vor.

„Haben Sie auch so viel Schnecken?“, wird er von Besuchern gefragt. Der Hausherr zuckt mit den Schultern: „Nein, eher nicht. Wahrscheinlich fressen die Igel die Schnecken weg.“ Nur mit Fröschen kann er nicht aufwarten: „Frosch Attila ist nicht mehr da.“ Er habe immer quakend auf die Geräusche der nahen Eisenbahn geantwortet und sich irgendwann von dannen geschlichen.

Austausch am Gartenteich

Direkt am Waldrand liegt der Garten von Lill Rohler. Bruchsteinmauern und Einfassungen schaffen die Pflanzebenen für Stauden und Sträucher. Mitten im Garten sprudelt ein dreistufiger Wasserlauf in die Teichanlage. Fünf winzige Goldfische schwimmen darin, zeigen sich ab und zu, nehmen sich in Acht vor den weißgoldfarbenen Kois. „Die Fische sind noch nicht an die Hand gewöhnt“, sagt Lill Rohler. „Man muss das regelmäßig machen, wenn man sie füttert.“

Auch in diesem Garten steht der Teich beim Erfahrungsaustausch im Mittelpunkt. Ja, der Reiher lauert, ob er nicht einen Fisch aus dem Teich herausfischen kann. „Ich habe sogar schon den Teich verdrahtet, aber der Vogel setzt sich an den Rand und fischt trotzdem“, berichtet die Hobbygärtnerin. Rare Pflanzenschätze findet man in der Anlage: Zum Beispiel die Rodgersia aesculifolia mit den kastanienblattähnlichem Grün und trichterförmigen Blüten. Daneben die üppig wuchernde Silberkerze mit den weißen Blütenständen. Dazu passt die chinesische Kräuselmyrte Lagerstroemia, die bis zu sieben Meter hoch wird.

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Und mitten in diesen exotischen Gewächsen entdeckt der Besucher immer wieder Buchse, in Kugel- und Tierformen geschnitten – und vom Buchsbaumzünsler, der ihn oft den Garaus macht, keine Spur. Ein gesundes Biotop hat Lill Rohler.

Die Bergische Gartentour 2021 findet auch am kommenden Sonntag, 13. Juni, 11 bis 18 Uhr statt. In einigen Gartenanlagen auch noch am 20. und 27. Juni.

www.bergische-gartentour.de