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EhrungRheinisch-Bergischer Kreis würdigt den Einsatz engagierter Bürgerinnen und Bürger

Lesezeit 8 Minuten
Das Foto verdiente Bürgerinnen und Bürger  des Rheinisch-Bergischen Kreises

19 verdiente Bürgerinnen und Bürger des Rheinisch-Bergischen Kreises sind mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet worden

Im Bergischen Löwen in Bergisch Gladbach sind 19 Bürgerinnen und Bürger mit der Ehrennadel in Gold des Kreises ausgezeichnet worden

19 engagierte Frauen und Männer hat der Rheinisch-Bergische Kreis jetzt im Theatersaal des Bergischen Löwen mit der Ehrennadel in Gold geehrt. Neben Jugendförderung, Soziales und Kultur gehörte erstmals auch Natur- und Umweltschutz zu den Gebieten, aus denen Menschen geehrt wurden.

„Sie wirken und gestalten durch Ihre ehrenamtliche Arbeit, ohne dass der Staat Einfluss nimmt. Das ist eine Form der Freiheitlichkeit in unserem Land“, zeigte sich Landrat Stephan Santelmann dankbar. „Sie alle sind die aktiven Mitgestaltenden in Ihrer Stadt, in Ihrem Quartier, in Ihren Initiativen, Verbänden oder Vereinen.“ Aus dem Verbreitungsgebiet dieser Zeitung wurden geehrt.

Bernd Breuer wurde für seine Verdienste um das Jugendfestival „Thalfahrt“ geehrt. Breuer ist Gründungsmitglied des 2010 gegründeten Vereins Kulturspiegel. Mit dem Verein hat er das Jugendfestival „Thalfahrt“ aufgebaut und als Open-Air-Veranstaltung mit Sportangeboten und Konzerten unter eigener Marke im Verein etabliert.

Es ist überregional bekannt und lockt bis zu 2000 Besucher ins Dhünntal. „Herrn Breuer ist es gelungen, das Ministerium für Jugend und Familie und viele weitere Förderer zu gewinnen, darunter namhafte örtliche und überregionale Firmen, die den Jugendlichen ihre Berufsfelder präsentieren“, würdigte der Landrat.

Dorffest und Boulebahn

Mittlerweile ist Breuer als stellvertretender Vorsitzender zurückgetreten, um Platz für Jüngere zu machen. Weiterhin engagiert er sich bei der Organisation des Dorffestes „Das Odenthaler“, Lesungen für Senioren, dem Offenen Bücherschrank, der Erneuerung der Boule-Bahn und der Partnerschaft mit der finnischen Gemeinde Paimio.

Josef Hemrich aus Kürten ist dem Vereinssport seit 40 Jahren verbunden: anfangs bei der DJK Dürscheid bis 1986, dann bis 2012 beim SV Bechen und nun seit mehr als zehn Jahren Mitglied bei der DJK Montania Kürten, wo er Jugendtrainer ist. Vor drei Jahren wurde er Jugendleiter und ist im Vorstand.

In Zusammenarbeit mit dem Kreissportbund hat er viele Jugendliche an die Ausbildung zum Sporthelfer herangeführt. Für den Verein DJK Montania Kürten koordiniert Hemrich außerdem das Bewegungsangebot im offenen Ganztag in Grundschulen. Auch beim Thema „Schwimmen lernen“ und bei der Eingliederung von Geflüchteten engagiert er sich.

Ideengeber des Domlaufs

Dieter Himperich ist der geistige Vater des Immekeppeler Domlaufs. Himperich gehört dem TuS Immekeppel schon seit seiner Kindheit an. Im Verein aktiv ist er als Betreuer, als Trainer vorwiegend im Jugendbereich und seit 2012 als 1. Vorsitzender. Er hat unter anderem die Umgestaltung des Sportplatzes mit neuer Flutlichtanlage, die Sanierung des Clubhauses und den Einbau des Kunstrasenplatzes entscheidend vorangetrieben.

„Ganz besonders aber macht er die Jugendarbeit im Verein zum Schwerpunkt seiner Vorstandsaktivitäten“, lobte Landrat Santelmann. Nach der Flutkatastrophe half er den betroffenen Vereinen mit aktiver Unterstützung und mit der Bereitstellung von Trainingskapazitäten Soziales

Stefica Colic engagiert sich seit 2011 bei der Tafel Rösrath. Anfangs half sie beim Sortieren der Lebensmittel. Vor rund fünf Jahren wurde sie in das Leitungsgremium der Tafel aufgenommen. Seitdem ist sie zuständig für die Organisation der beiden Ausgabetage bei der Tafel. 2020 wechselte die Trägerschaft der Tafel von der evangelischen Gemeinde Volberg­Forsbach-Rösrath zum Tafel-Rösrath e.V. und Stefica Coli wurde in den Beirat gewählt.

Aktiv für das Dorf Olpe

Neben ihrer Aufgabe der Ausgabenorganisation unterstützt sie jetzt noch den Vorstand bei allen Fragen und Planungen. Weiterhin sortiert Frau Colic zweimal wöchentlich vormittags die angelieferten Lebensmittel.

Michael Iwanzik war 25 Jahre aktiv in der Vorstandsarbeit der Bürger-Interessengemeinschaft Olpe (BIG) und hat mit dazu beigetragen, dass der Kürtener Kirchort mehrfach beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ beziehungsweise „Unser Dorf hat Zukunft“, wie der Wettbewerb seit 2002 heißt, gepunktet hat. Von 1997 bis 2005 war Iwanzik Beisitzer im BIG-Vorstand, dann übernahm er das Amt des 1.Vorsitzenden.

Bei der Tafel

In seiner Amtszeit wurde der Dorfplatz neugestaltet. Ideengeber und zugleich Umsetzer war er beim Denkmalweg. 2002 übergab er das Amt des Vorsitzenden an seinen Nachfolger, steht weiter mit Rat und Tat, vor allem aber mit seinem Wissen und um das Dorf Olpe, zur Verfügung. Das Wissen nutzte auch die Drehcrew der Krimiserie „Mord mit Aussicht“. Von 2008 bis 2020 war Iwanzik Mitglied im Kreis-Führungsstab für große Einsatzlagen im Kreisgebiet.

Bärbel Kirchhof ist seit 14 Jahren bei der Rösrather Tafel ehrenamtlich aktiv. Erst half sie beim Sortieren der Lebensmittel, dann wurde sie in das Leitungsgremium aufgenommen. Mittlerweile ist sie im Beirat der Tafel. Dadurch fällt die Organisation der zweimal wöchentlich stattfindenden Essensausgabe in ihren Aufgabenbereich, ebenso wie die Koordination und Unterweisung des Personals. Auch die Kontrolle der gelagerten Lebensmittel und die Aufsicht der Kühlhäuser gehören zu ihren Aufgaben.

Turnen ist ihr Element

Gisela Kleuver ist seit 1983 Mitglied im Turnverein Blecher. Ihr Engagement begann als Übungsleiterin beim Kinderturnen. 1991 gründete sie den Lauftreff Schöllerhof und wurde Mitglied des Turnausschusses. Sie animierte nicht nur viele Menschen zum Laufen, sondern ist auch selbst mehrere Marathons und einige Ultraläufe gelaufen.

2002 hat der Turnverein Blecher ihr das Amt der Geschäftsführerin übertragen. 2004 hat sie im Organisationsteam „100 Jahre TV Blecher“ mitgewirkt. 2005 wurde die Turnhalle umgebaut und eine neue Gymnastikhalle gebaut. Gisela Kleuver hat ein Kursangebot neben dem normalen Übungsprogramm eingeführt.

Für die europäischen Freunde

Kurt Küsgen ist seit 2010 der Partnerschaftsbeauftragte der Stadt Rösrath. Er hat sich dafür eingesetzt, die Partnerschaften mit Pay-de-Gallie in Frankreich und Veurne in Belgien mit Leben zu füllen und zu vertiefen. Die zweite Herzkammer von Küsgen schlägt für den Sport.

Er war über 20 Jahre im Vorstand des TV Forsbach, zuerst als 2. Vorsitzender ab 1988 und seit 2007 als 1. Vorsitzender. Er unterstützte dabei maßgeblich den Bau der neuen Zweifach-Turnhalle in Forsbach. In seine Zeit als 1. Vorsitzender fällt auch die Gründung der Handballspiel-Gemeinschaft HSG Rösrath/Forsbach.

Singen macht ihm Freude

Hubert Appolt leitet seit 1997 den Vorstand der Singgemeinschaft Kürten. Selbst als Sänger aktiv ist Appolt auch noch in anderen Chören. Denn er selbst ist seit vielen Jahren der Vorstandsvorsitzende des Rheinisch-Bergischen Chorverbandes. Das Motto des Verbandes „Singen macht Spaß“ lebt er so vor. Außerdem ist Hubert Appolt in der Interessengemeinschaft Kürten aktiv und organisiert mit dieser unter anderem den Weihnachtsmarkt.

Dazu engagiert er sich an seinem Wohnort in der Straßengemeinschaft Hohenstein. Er organisiert die jährliche „Tanz in den Mai Feier“ und ist auch im Karneval aktiv. Er hat gemeinsam mit dem Straßenzug die „Hohensteiner Jecke“ ins Leben gerufen, die am jährlichen Umzug teilnehmen.

Im Einsatz für Rösrath

Hans Jürgen Kautz gründete 2010 mit einigen Mitstreitern den Verein „Gemeinsam für Rösrath“, zunächst als 2. Vorsitzender, seit 2011 leitet er den Verein als 1. Vorsitzender. So plant und organisiert Kautz mit der Initiative in Rösrath unter anderem das Frühlingsfest im Mai, das Stadt- und Schützenfest im September, den Weihnachtsmarkt im Dezember, den Martinszug sowie seit diesem Jahr den Karnevalsumzug.

Auf die Initiative von Kautz wurden mehr als 30 Fahrradständer aufgestellt. Zudem ist Kautz seit vielen Jahren aktiv bei der Schützenbruderschaft Rösrath, in der Dachdeckerinnung als Lehrlingswart, als Mitglied im Gremium der RBW, als 2. Vorsitzender bei der Ortsgemeinschaft Rösrath und im Automobil-Club „Bergischer Löwe“. Natur- und Umweltschutz

Pionier im Umweltschutz

Mark vom Hofe gehörte zu den Pionieren im Umwelt- und Naturschutz. Schon seit Ende der 1970er Jahre engagiert er sich hierfür im Bergischen Land. Er ist Vorsitzender des Rheinisch-Bergischen Naturschutzvereins (RBN) und der Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) Nordrhein-Westfalen (seit 2001). In Zusammenarbeit mit WDR 5 und der Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt initiierte der Journalist das Projekt „Der Natur auf der Spur“.

Mark vom Hofe gehört dem Stiftungsrat der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen sowie dem Stiftungsrat der NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege an. Seit den 1990er Jahren arbeitet er mit im Arbeitskreis Denkmalschutz und Stadtbildpflege im Bergischen Geschichtsverein. Zudem ist vom Hofe Vorsitzender des Naturschutzbeirats Kreis und Vize-Vorsitzender des Trägervereins der Biologischen Station Rhein-Berg.

Für die Bäume

Josef Koll ist seit 1995 Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Odenthal. Schon vorher, ohne offizielles Mandat als einfaches Mitglied, engagierte er sich für unsere Bäume. Josef Koll geht aktiv auf Waldbesitzer zu und berät sie. „Josef Koll versucht stetig, das Verständnis der Bevölkerung für das Ökosystem Wald zu erhöhen“, so Landrat Santelmann.

Eine besondere Aktion sei die Wiederaufforstung einer Waldparzelle mit dem Projekt „Jugend forstet“ der Dorfgemeinschaft Ober-Odenthal im Winter 2021/2022 gewesen,. Unter der fachlichen Beratung von Josef Koll wurden 950 Bäume und zusätzlich Sträucher von Jugendlichen gepflanzt. Daneben war Josef Koll sechs Jahre Geschäftsführer im Bürgerbus Odenthal und ist Beisitzer in der Notgemeinschaft Scheuren, die bei Sterbefällen hilft. Sylvia Schmitz aus Odenthal war bei der Ehrung verhindert und erhält die Ehrennadel in Gold zu einem späteren Zeitpunkt.

Weitere Geehrte aus dem Norden des Kreises waren Lisa Chevey (Gründerin des Pfadfinderstamms Wippera in Wermelskirchen), Monika Brandt (Ausbilderin DLRG Ortsgruppe Leichlingen), Bärbel Feuereis(Pfarrei St. Michael und Apollinaris in Wermelskirchen), Ernst-Peter Hachenberg (Burscheider Bürgerbusverein), Brigitte Hallenberg (Vorsitzende Schlaganfallselbsthilfegruppe in Wermelskirchen), Margit Lehnhard (Schlaganfallselbsthilfegruppe Wermelskirchen), Wolfgang Horn (Mitgründer von „Wermelskirchen hilft“), Torsten Mühlinghaus (Ortsbauernschaft Wermelskirchen).

An der Ehrung nahmen auch MdL Tülay Durdu, der erste stellvertretende Landrat Uli Heimann, die Bürgermeisterinnen Bondina Schulze (Rösrath) und Marion Lück (Wermelskirchen), die Bürgermeister Frank Stein (Bergisch Gladbach), Willi Heider (Kürten), Robert Lennerts (Odenthal), die stellvertretenden Bürgermeister aus Leichlingen und Burscheid, Maurice Winter und Stella Ignaz, teil.