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Umfrage der WirtschaftsförderungSo bewerten die Unternehmen in Rhein-Berg ihre Situation

Lesezeit 3 Minuten
Greifarmsystem von AGS-Automation.

Unternehmen aller Branchen und Größen, wie zum Beispiel die Entwicklung von Greifarmsystemen, sind im Kreisgebiet angesiedelt und wurden von der RBW befragt.

300 Unternehmen hat die Rheinisch-Bergischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft (RBW) befragt.

Etwas beruhigt und gefestigt hat sich die wirtschaftliche Situation vieler Unternehmen im Rheinisch-Bergischen Kreis. „Als gut oder befriedigend bewerten immerhin etwa drei Viertel von rund 300 Betrieben ihre aktuelle Lage“, teilt Volker Suermann, Chef der Rheinisch-Bergischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft (RBW), zu den Ergebnissen einer Befragung mit. Doch angesichts des anhaltenden Krieges in der Ukraine und der nicht absehbaren Entwicklung der Energiekosten in den kommenden Jahren würden die Unternehmen mit recht kurzen Planungszeiten agieren.

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft hat im Februar 1900 Unternehmen aller Branchen und Größen ausschließlich in Rhein-Berg befragt. Suermann: „Mit den Antworten von mehr als 300 Betrieben haben wir eine repräsentative Basis für die Aussagen.“ Während rund 42 Prozent der Firmen ihre wirtschaftliche Situation mit gut angeben, benennen rund 36 Prozent sie als befriedigend und rund 15 Prozent als schlecht. Fünf Prozent antworten mit „sehr gut“ und 1,6 Prozent mit „sehr schlecht“.

Hätten wir im Mai oder September 2022 gefragt, wären die Ergebnisse ganz anders gewesen.
Volker Suermann, RBW-Chef

Damit hätten sich die Werte laut RBW wieder auf das Niveau von Februar 2022 eingependelt. „Hätten wir im Mai oder September 2022 gefragt, wären die Ergebnisse ganz anders gewesen“, ist sich Suermann . Vielfach hätten die Betriebe eigene Lösungen für die Energieversorgung gefunden. Als Beispiel nannte Suermann die Installation von Photovoltaikanlagen. Auch staatliche Hilfen wie die Energiepreisbremse wirken.

Dennoch: Auf den Märkten wird alles teurer – für die Verbraucher und für die Unternehmen. „Die Preissteigerung belastet viele Betriebe und führt zu Konsequenzen bei den Investitionen“, erläutert der Wirtschaftsförderer.

Porträt von Volker Suermann.

Volker Suermann, Geschäftsführer der Rheinisch-Bergischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft.

Die Sicherung der Fachkräfte im Betrieb nennen 62 Prozent der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer als die zentrale Herausforderung für dieses Geschäftsjahr. Bei der Suche nach Fachkräften berät die RBW mit ihren Partnern in der Region die Betriebe. „Rund 130 Unternehmen beteiligen sich an der Kampagne Kluge Köpfe arbeiten hier“, sagt Suermann. Auch unterstütze die Wirtschaftsförderung die Unternehmen bei der Gestaltung der eigenen Arbeitgebermarke.

Unternehmen in Rhein-Berg sind gefordert

Die Themen eigene Preisanpassungen mit 57 Prozent und Energiekosten mit 53 Prozent fordern die Betriebe laut Umfrageergebnis ebenso. „Je nach Wettbewerbssituation müssen die Unternehmen nun entscheiden, wie sie ihre Preisanpassungen vornehmen“, erläutert der RBW-Chef. Dabei sei gerade dem Mittelstand bewusst, dass es für Verbraucher bezahlbar bleiben müsse. Entsprechend vorsichtig werde agiert.

Als zweiten Schwerpunkt hat die RBW Aspekte zum Thema Nachhaltigkeit abgefragt. Dazu wolle die Wirtschaftsförderung den Unternehmen neue Angebote machen. „Es ist erfreulich, dass sich 80 Prozent der antwortenden Betriebe bereits mit der Nachhaltigkeit beschäftigen“, sagt Suermann. Erneuerbare Energien, Mobilität und Energieeffizienz seien am häufigsten genannt worden.

Was passiert, wenn sich die Kriegslage in der Ukraine verschärft? Bleibt die Energieversorgung auch 2024 stabil? Angesichts dieser Unsicherheiten gehen die Prognosen nicht über die sechs bis zwölf Monate hinaus.