Im Finale um die Deutsche Meisterschaft trafen zwei Vereine aus Bergisch Gladbach aufeinander.
„Kein Titel so überraschend wie dieser“Finale furioso beim Korfball im Bergischen
Unverhofft kommt nicht wirklich oft. . . „Wohl kein Titel des erfolgreichsten Korfball-Teams aus Bergisch Gladbach kam so überraschend wie dieser“, sagt Sebastian Wieseler, der Pressesprecher der SG Pegasus Rommerscheid. Klar favorisiert war im rein Bergisch Gladbacher Finale in der Sporthalle am Ahornweg der TuS Schildgen, der amtierende Deutsche Meister.
Nach ausgeglichenem Beginn, 3:3 stand es zur 1. Viertelpause, zog der TuS zunächst davon. Er schien seiner Favoritenrolle gerecht zu werden, war auch als Tabellenerster der Regionalliga in die Playoffs eingezogen. Lena Gerlich von der SG Pegasus konnte erst kurz vor der Halbzeit-Pause auf 6:10 verkürzen.
Das 3. Viertel war aus Sicht der SG Pegasus besonders erfolgreich. Angeführt von Dominic Düring, Lena Gerlich und Anna Orth, die alle zwei Körbe in diesem Viertel beisteuerten, glich das Team aus Rommerscheid bis zum Ende dieses Viertels zum 14:14 aus. Durch Treffer von Lea Hornung und Lena Gerlich ging die SG 17:15 in Front, siegte am Ende 17:16. Der siebte Deutsche Meistertitel wurde frenetisch bejubelt.
Drei Akteure hatten ihren letzten Auftritt für die SG Pegasus, verabschiedeten sich nach der Partie mit emotionalen Worten an ihr Team, ihre Familien, Freunde und Fans auf der bestens gefüllten Tribüne, von der beide Mannschaften von ihrem jeweiligen Anhang begeistert angefeuert wurden.
Rückkehr in die Niederlande
Trainer Alan Burchartz kehrt in seine Heimat, in die Niederlande, zurück. David Gebhardt spielte seine gesamte Korfball-Karriere für die SGP. Mannschaftskapitän Dominic Düring war bei allen sieben Meisterschaften dabei, trug 25 Jahre lang das Trikot des Teams aus Rommerscheid. 15 Jahre in der 1. Mannschaft und zuvor bereits im Jugendbereich.
Coach Alan Burchartz: „Nach zwei Jahren hier so zu enden, ist das Beste, was mir in meiner Coaching-Karriere passiert ist. Das Engagement, das alle Spieler und Mitarbeiter in den letzten Wochen gezeigt haben, hat letztlich diese Meisterschaft gebracht. Ich bin sehr stolz, dass wir das gemeinsam geschafft haben. So verlasse ich mit gemischten Gefühlen diesen fantastischen Verein, der mir von Anfang an ein echtes Familiengefühl vermittelt hat.“
Vom „perfekten Abschluss einer Saison, die lange von schweren Verletzungen, gesundheitsbedingten Ausfällen und dadurch immer wieder veränderten Kaderzusammenstellungen geprägt war“, spricht Sprecher Sebastian Wieseler. Was zwischenzeitlich zu einer traurigen Abschiedssaison für den Coach und die Spieler Gebhardt und Düring zu werden drohte, sei nun doch zu „einem Finale furioso vor vollen Rängen“ geworden.
Große Enttäuschung beim TuS Schildgen
„Es sollte der krönende Abschluss der Saison werden“, sagt Anne Küpper vom TuS Schildgen: „Vor zwei Wochen haben wir uns in den Playoffs ins Finale gekämpft. Nach den bisherigen Saisonspielen gegen den Lokalrivalen SG Pegasus hofften wir auf eine erfolgreiche Verteidigung des Vorjahrestitels.“
Die Enttäuschung war entsprechend groß. Coach Julius Peekhaus: „Wir haben es in Halbzeit zwei leider nicht geschafft, an das gute zweite Viertel anzuknüpfen und unsere gute Trefferquote aus der Saison im entscheidenden Moment abzuliefern.“ Und daher musste man der SG Pegasus zum Titel gratulieren.
Pegasus Rommerscheid: Lena Gerlich 6 Körbe, Vanessa Hembach, Anna Orth 3, Lea Hornung 2, Dominic Düring 3, Johannes Hauffen 2, Niko Heisterkamp 1, Peter Schödder; eingewechselt: Timon Orth, Fabian Kloes; im Kader: Josefine Jünke, Hannah Koob, Alina Nick, David Gebhardt. Trainer: Alan Burchartz. TuS Schildgen: Jan Heming 6, Steffen Heppekausen 2, Thomas Freund 2, Theo Nowak 2, Selina Kipke 1, Ellen Hohn 1, Jana Kierdorf 1, David Kutschera 1, Sandra Küpper, Josefine, Matthias Freund. Trainer: Lukas Michael, Julius Peekhaus.