Fußball im BergischenIm zweiten Versuch ging es nach oben

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Das Team feiert mit einem Banner den Aufstieg

Der TuS Marialinden hat den Aufstieg in die Landesliga geschafft.

Mit einem Jahr Verspätung hat der Fußball-Bezirksligist TuS Marialinden den Aufstieg in die Landesliga geschafft.

Bereits in der Saison 2022/23 stand die Elf vom damaligen Trainer Maik Alzer kurz vor dem Aufstieg in die nächsthöhere Spielklasse. Hatte sie zur Winterpause noch 16 Punkte Rückstand auf den Tabellenführer SpVg. Flittard, so waren es nach der Rückrunde nur noch derer drei. Bei nur einer Niederlage feierte der TuS 13 Siege in Serie und schob sich somit noch auf den zweiten Platz vor.

Zum Aufstieg sollte diese grandiose Rückrunde dennoch nicht berechtigen. Im Quotientenvergleich war der Vizemeister der Staffel 2, der SC Fortuna Bonn, um knappe 0,02 Punkte besser als der TuS. Die Enttäuschung nach dem letzten Spieltag war bei der Mannschaft und dem gesamten Umfeld entsprechend groß.

Uns war klar, dass wir an die Leistung der Rückrunde nicht wieder anknüpfen werden
Steffen Rockel, Sportlicher Leiter TuS Marialinden

Vor der neuen Saison wurde mit Sascha Zinken vom Kölner B-Ligisten Adler Dellbrück ein neuer Trainer verpflichtet und auch die Mannschaft bekam durch einige Zu- und Abgänge ein neues Gesicht. „Uns war klar, dass wir an die Leistung der Rückrunde nicht wieder anknüpfen werden.

Durch den Trainerwechsel musste sich das Team erstmal an ein neues System gewöhnen und auch die Neuzugänge brauchen immer eine gewisse Eingewöhnungszeit. Hinzu kam eine extrem unglückliche Saisonvorbereitung, in der teilweise gerade mal elf Spieler zur Verfügung standen“, so Steffen Rockel, der Sportliche Leiter des TuS Marialinden, rückblickend.

TuS-Trainer Sascha Zinken im grauen Trainingsanzug

Marialindens Trainer Sascha Zinken schafft im ersten Anlauf den Aufstieg.

Dementsprechend wurde das neue Saisonziel mit einem Platz unter den ersten fünf Teams nicht zu hoch gesteckt. Nach dem Auftakt und der ersten Saisonniederlage gegen den Aufsteiger DJK Südwest Köln war die Stimmung allerdings früh am Boden. „Der Aufstieg war absolut nicht das Ziel und daran hat zu diesem Zeitpunkt auch niemand geglaubt. Spätestens nach diesem Auftakt hat auch der Letzte gespürt, dass wir an die Vorsaison nicht anknüpfen werden“, so Rockel weiter.

Am 2. Spieltag folgte allerdings ein klarer 4:0-Erfolg gegen den großen Aufstiegsfavoriten SV Schönenbach, der beim TuS dann vieles verändert hat. „Die Auftaktniederlage hat einige Spieler noch mal zum Nachdenken gebracht und der ein oder andere hat gemerkt, dass die Leistung vom 1. Spieltag nicht ausreicht um in der Bezirksliga erfolgreich zu sein“, resümiert Rockel.

Rückblickend kann man von einem Weckruf zur rechten Zeit sprechend. Der Erfolg gegen den SV Schönenbach war der Auftakt zu einer Serie von elf Spielen ohne Niederlage. Erst am letzten Spieltag der Hinrunde musste die Zinken-Elf gegen die SpVg. Rheindörfer Nord das Spielfeld wieder als Verlierer verlassen. Acht Siege, drei Remis und zwei Niederlagen aus 13 Spielen machten den TuS Marialinden zur Saisonhalbzeit, mit einem Punkt Vorsprung vor dem SV Schönenbach, zum Herbstmeister. Zwei Punkte dahinter die DJK Südwest Köln, drei Punkte dahinter der SSV Jan Wellem.

Zwei Serien ohne Niederlage

Die zweite Serie wurde dann direkt zum Rückrundenbeginn gestartet. Erneut schaffte der TuS mit acht Siegen und drei Unentschieden eine Serie von elf unbesiegten Spielen und setzte sich dadurch von den meisten Verfolgern ab. Lediglich die DJK Südwest blieb der Zinken-Elf bis zu diesem Zeitpunkt weiterhin dicht auf den Fersen.

Am 29. Spieltag hatte die Zinken-Elf dann den ersten „Matchball“, konnte mit einem Punktgewinn beim FC Hürth II die vorzeitige Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Landesliga perfekt machen. Zur Halbzeit lag der TuS mit 2:1 auf Kurs, musste sich nach 90 Minuten jedoch mit 2:4 geschlagen geben. Enttäuschung machte sich breit, zumal Verfolger DJK Südwest zeitgleich sein Spiel gegen den FC Rheinsüd klar gewann und sich somit an die Tabellenspitze der Bezirksliga setzte.

Ich muss den Hut vor dem gesamten Team ziehen. Egal ob Trainer oder Spieler, dieser Aufstieg war eine klasse Teamleistung.
Steffen Rockel, Sportlicher Leiter TuS Marialinden

Sollte der TuS etwa erneut ganz knapp am Aufstieg scheitern? Nein! Nur wenige Minuten nach dem Abpfiff machte sich bereits die frohe Kunde breit, dass auch der SV Wachtberg, der Tabellenzweite der Staffel 2, sein Spiel verloren hatte und dem TuS somit auch als Zweitplatziertem der Aufstieg über die Quotientenregel nicht mehr zu nehmen war. Innerhalb weniger Minuten wurde aus der Enttäuschung pure Erleichterung und die Aufstiegsfeier konnte endlich beginnen.

Für die Meisterschaft hat es aufgrund einer weiteren Niederlage am letzten Spieltag allerdings nicht gereicht, doch an diesem Schönheitsfehler stört sich im „Dorf op dr Hüh“ niemand mehr.

Steffen Rockel: „Ich muss den Hut vor dem gesamten Team ziehen. Egal ob Trainer oder Spieler, dieser Aufstieg war eine klasse Teamleistung. Mit unserem Kapitän Pascal Peters, Goalgetter André Peters oder auch Torwart Kilian Link standen uns einige Schlüsselspieler für viele Spiele nicht zur Verfügung. Dafür sind dann andere Spieler eingesprungen und haben die Ausfälle super kompensiert. Aufgrund des Verletzungspechs und da wir zeitweise nur 13 einsatzfähige Spieler hatten, kann man den Erfolg gar nicht hoch genug anrechnen.“

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