KommentarInitiative des DRK ist eine Perspektive für Pflegebedürftige in Rhein-Berg

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DRK-Kreisvorsitzender Reinhold Feistl steht am Eingang eines Pflege-Unterrichtsraums des DRK im ehemaligen Schullandheim in Klefhaus.

DRK-Kreisvorsitzender Reinhold Feistl im Pflege-Unterrichtsraum der neuen „Zukunftswerkstatt“ des DRK Rhein-Berg.

Das DRK-Ausbildungs-Internat für Gesundheits- und Krankenpfleger aus Partnerländern arbeitet wegweisend anders, findet unser Autor.

Wer schon einmal eine Pflege für einen Angehörigen gebraucht hat, weiß um die unbändige Not: Ob mobile Pflege oder Einrichtungsplatz – leicht und kurzfristig ist in der Regel nichts zu bekommen. Der Pflegenotstand ist längst bittere Realität. Ambulante Anbieter sahen sich laut Hilferuf im Kreis sogar wegen des Fachkräftemangels und Kostensteigerungen bereits vor dem kompletten Aus.

Guido  Wagner

Guido Wagner

Leiter der Redaktion Rhein-Berg von „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Bergischer Landeszeitung/Kölnischer Rundschau“. Bereits während des Studiums hat er als freier Journalist gearbeitet und nach dem Exame...

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Die Initiative der „DRK-Zukunftswerkstatt“ ist da weit mehr als ein Hoffnungsschimmer – weil sie gleich in mehrfacher Weise anders ansetzt. Erstens setzt sie auf einen hohen Ausbildungsstand samt erstem Deutschexamen bereits im Heimatland der Pflegekräfte in Verbindung mit einer folgenden gezielten Sprachförderung und Ausbildung in Rhein-Berg, dem Einsatzgebiet der jungen Pflegekräfte.

DRK baut mit „Zukunftswerkstatt“ von Anfang an auf Integration

Zweitens baut die „Zukunftswerkstatt“ von Beginn an auf Integration – durch konsequentes Deutschlernen und Anbindung an die neue Wahl-Heimat inklusive aktiver Einbindung der „Zukunftswerkstatt“ auch in Besuche anderer Einrichtungen des DRK.

Und drittens – und das ist entscheidend – denkt das DRK über den eigenen Tellerrand hinaus, will mit dem Kreis und einer Reihe weiterer Kooperationspartner eine Fachkräfteausbildungs-Schmiede schaffen, die allen Trägern im Rheinisch-Bergischen Kreis zugutekommt.

Dafür braucht es breite politische Unterstützung, die nach den Bemühungen auf Kreisebene in den vergangenen Jahren zu erwarten sein dürfte, einen Schulterschluss aller Beteiligten und eine gemeinsame Kraftanstrengung, um die neuen Pflegekräfte zu integrieren – und zu halten. Nur so lässt sich dem Pflegenotstand auch nachhaltig begegnen.

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